Sehnsuchtsziel Lofoten: Die 20 schönsten Orte und Fotospots, die du besuchen solltest

Um es kurz vorweg zu nehmen: Lofoten ist ein Ort, den man mindestens einmal im Leben besucht haben muss! Kaum einer, der schon dort gewesen ist, wird mir da widersprechen. Malerische Fischerdörfer, umgeben von steil aufragenden Bergen, zerklüftete Felsen, türkisfarbene Fjorde und feine Sandstrände: Die spektakulären Landschaften lassen einem den Atem stocken. Postkartenmotive warten an jeder Ecke.

Egal ob Wanderer, Familien, Fotografen, Angler oder Naturliebhaber – alle werden von der sagenumwobenen norwegischen Inselkette nördlich des Polarkreises magisch angezogen.

So wurde auch ich durch die vielen schönen Bilder von schneebedeckten Bergen, roten Fischerhäuschen und grünen Nordlichtern verzaubert. Schon lange wollte ich der malerischen Inselkette im Nordmeer einen Besuch abstatten. Unbedingt im Winter! Zum einen, um die Nordlichter zu sehen und zu fotografieren, zum anderen, weil ich die schneebedeckte Landschaft und das pastellfarbene Licht in der kalten Jahreszeit besonders liebe.

Außerdem ist Lofoten im Winter längst nicht so überlaufen, wie im Sommer. Vor allem im Dezember, während der Polarnächte, ist die Insel wie leergefegt.

Anreise

Endlich ist es soweit. Hoffentlich wird sich mein Traum von den tanzenden Nordlichtern in den nächsten Tagen erfüllen.

Leider ist die Anreise relativ teuer und umständlich. Das waren auch die Gründe, die mich bisher von einer Lofoten-Reise abgehalten haben.

ANREISE LOFOTEN – Es gibt mehrere Möglichkeiten, die etwa 300 km nördlich des Polarkreises liegenden norwegischen Traum-Inseln von Deutschland aus zu erreichen. Auto: Wer mit dem Auto oder Van anreist, muss Zeit mitbringen und für die Strecke von ca. 2500 km (One-Way) mehrere Tage einplanen. Die kürzere Route führt über Schweden und ist im Winter empfehlenswert, da sie bei Schnee besser befahrbar sein soll. Die Strecke über Norwegen entlang der Fjorde ist zwar etwas länger, aber landschaftlich sehr reizvoll. Flugzeug: Die schnellste Anreise ist per Flugzeug, auch wenn es derzeit keine Direktflüge nach Lofoten gibt. Von vielen deutschen Flughäfen fliegt man nach Oslo (entweder direkt oder mit Zwischenstopp in Kopenhagen). Ab Oslo werden von SAS mehrmals täglich die kleinen Flughäfen in Svolvaer, Leknes, Bodø oder Harstad/Narvik angeflogen. Bahn/Fähre: Wer besonders abenteuerlustig ist oder das Flugzeug vermeiden möchte, der kommt auch mit Fähre und Bahn von Kiel über Oslo und Trondheim auf die Lofoten-Inseln. Diese Variante ist allerdings die längste und umständlichste. Mit der DB fährt man nach Kiel und nimmt dort die Color-Line-Fähre nach Oslo. Die Überfahrt mit der Fähre dauert etwa 20 Stunden. Von Oslo kann man dann mit der Norwegischen Eisenbahn nach Trondheim fahren (ca. 17 Stunden). Und von dort geht es mit der berühmten Nordlandbahn, entlang einer der schönsten Strecken Norwegens, nach Bodø (ca. 10 Stunden). Schließlich nimmt man noch die Fähre von Bodø nach Moskenes am südwestlichen Ende der Lofoten-Inseln. Die Überfahrt dauert ca. 3 1/2 Stunden.

Wir fliegen mit Scandinavian Airlines (SAS) von Hamburg über Kopenhagen und Oslo nach Harstad/Narvik. Der Flughafen ist auch bekannt unter dem Namen Evenes. Er liegt auf dem Festland zwischen den beiden Gemeinden Harstad und Narvik direkt an der Europastraße E 10, die über die Tjeldsundbrücke direkt auf die Lofoten-Inseln führt.

E 10 – Die Europastraße 10 (E 10) ist eine der schönsten Panoramastraßen Skandiaviens, die in der Ortschaft Å in Lofoten beginnt und nach 880 km in Luleå in Schweden endet. 397 km führen durch Norwegen und 483 km durch Schweden. Wer einen Roadtrip über die Lofoten-Inseln macht, wird die meiste Zeit auf der E10 unterwegs sein.

Alle Flüge sind pünktlich. Wie auf Bestellung setzt kurz vor der Landung an unserem Zielort der lang ersehnte Schneefall ein. Ich kann mein Glück kaum fassen. Bis gestern war die Landschaft noch grau in grau. Und jetzt wird mein Wunsch, Lofoten bei Schnee zu erleben, doch noch erfüllt.

Auch die Mietwagenübergabe klappt reibungslos. Der Schalter befindet sich direkt in der Ankunftshalle, direkt neben dem Gepäckband. Wie praktisch – so kann einer auf das Gepäck warten, während der andere sich schon mal um den Mietwagen kümmert.

Für 7 Tage bezahlen wir in der Nebensaison inkl. Versicherung (ohne Selbstbeteiligung) 356 Euro (wir hatten unser Auto vorab über CHECK24 bei Hertz gebucht).

WÄHRUNG, PREISNIVEAU & ZAHLUNGSMITTEL IN NORWEGEN – Die offizielle Landeswährung in Norwegen ist die norwegische Krone (NOK). 1 EUR entspricht derzeit 10,93 NOK (Stand 02/23). Die Lebenshaltungskosten in Norwegen zählen zu den höchsten in Europa. Dort sind Lebensmittel rund 49 Prozent teurer als in der EU. Noch teurer ist es nur in der Schweiz. Österreich liegt auf Platz 12, Deutschland auf Platz 16. Geld umtauschen ist eigentlich nicht notwendig. Norwegen kannst Du bargeldlos und nur mit Deiner Kreditkarte bereisen. Das Land ist sehr fortschrittlich und Bargeld zählt mittlerweile zur Ausnahme. Selbst die Einheimischen zahlen überwiegend mit der Karte.

Der Flughafen Harstad/Narvik ist ganz klein und alles ist perfekt organisiert. Nur wenige Minuten später halten wir unser Gepäck und den Schlüssel für unseren Mietwagen in den Händen.

Draußen dann die nächste positive Überraschung: Unser Suzuki Vitara mit Allradantrieb steht auf dem Parkplatz mit laufendem Motor bereit. Er ist frei von Schnee, enteist und vorgewärmt. Was für ein Service! Im Winter sind die Autos in Lofoten übrigens automatisch mit Spikes ausgestattet.

Los geht die wilde Fahrt. In Norwegen werden die Straßen im Winter nicht gestreut. Man fährt auf einer festgefahrenen Schneedecke, was mit den Spikes erstaunlich gut funktioniert.

Üppige Weihnachtsbeleuchtung überall

Trotzdem bin ich froh, dass wir für die erste Nacht eine Unterkunft in Flughafennähe gebucht haben – ein gemütliches Airbnb in Evanskjer. Draußen ist es stockdunkel und es schneit wie verrückt. Außerdem sind wir bereits seit 11 Stunden auf den Beinen und entsprechend müde. Und zu allem Überfluss hat sich Stefan auch noch einen grippalen Infekt eingefangen. So müssen wir bei dem starken Schneefall nicht weit fahren und können uns erstmal ausruhen…

Los geht’s…

Morgens um 10 Uhr ist es noch ziemlich dunkel

Heute Morgen, beim ersten Blick aus dem Fenster, ist es um mich geschehen. Unbeschreiblich schön präsentiert sich die verschneite Landschaft, eingetaucht in ein magisches Licht. Unfassbar schön sind die spitzen, verschneiten Berge, die direkt aus dem Wasser ragen. Ich bin verliebt!

Gleich am ersten Tag sehen wir Rentiere
Die über einen Kilometer lange Tjeldsundbrücke ist die einzige Verbindung zwischen der Region Lofoten und dem Festland

Schnell packen wir unsere Sachen zusammen und können es kaum erwarten, die vielen kleinen Inseln zu entdecken. Es hat aufgehört zu schneien und der Himmel leuchtet in allen möglichen Rot- und Orangetönen. Dieses unglaubliche Farbspiel hält über mehrere Stunden an. So etwas Schönes habe ich noch nie zuvor gesehen. Ein Sonnenaufgang der nahtlos in einen Sonnenuntergang übergeht, obwohl die Sonne während der Polarnächte eigentlich gar nicht da ist.

POLARNACHT – In Lofoten kann man vom 7. Dezember bis zum 5. Januar die Polarnächte erleben. Während dieser Zeit kommt die Sonne nicht über den Horizont. Es ist zwar einen Großteil des Tages dunkel, aber nicht pechschwarz. Ganz im Gegenteil: Während der wenigen „hellen“ Stunden sieht der Himmel stundenlang wie ein farbenfroher Sonnenuntergang aus. Und alle paar Minuten verändern sich die Farben.

Hier wird Autofahren zum Kino!

Als wir mit unserem Mietwagen entlang der Europastraße 10 nach Südwesten in Richtung Lofoten fahren, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein Highlight jagd das nächste. Wir müssen alle Augenblicke anhalten, um ein Foto zu schießen. Zum Glück gibt es entlang der schönsten Straße Skandinaviens jede Menge Parkbuchten, wo man gefahrlos anhalten und die Aussicht genießen kann.

Die Straßen wurden hier anscheinend nicht gebaut, um möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern um beim Fahren die beste Aussicht zu genießen.

Braucht man unbedingt ein eigenes Auto? Ohne Auto wird es in Lofoten schwer, die Gegend zu erkunden. Busse verkehren auf den Inseln nur zweimal täglich in jede Richtung. Außerdem lohnt es sich, hier und da mal einen Abstecher zu machen.

Je später es wird, desto kräftiger sind die Farben

GUT ZU WISSEN – Lofoten bedeutet „Luchsfuß“, weil die Inselgruppe von oben wie die riesige Pfote einer Wildkatze im Meer aussieht. Obwohl der Name „Lofoten“ im Norwegischen in der Einzahl steht, wird fälschlicherweise in der deutschen Umgangssprache die Region häufig als „die Lofoten“ bezeichnet. Grammatikalisch korrekt wird Lofoten aber als Region behandelt (wie z.B. Hessen, Bayern, Schlesien). Ebenso wird von vielen Deutschen in der Umgangssprache die zweite Silbe betont und mit langem „o“ gesprochen. Korrekterweise liegt jedoch die Betonung auf der ersten Silbe. Da in der norwegischen Aussprache der Buchstabe „o“ oftmals wie das deutsche „u“ ausgesprochen wird, lautet die korrekte Aussprache für „Lofoten“ zwischen „Luhfottn“ und „Luhfuttn“.


Lofoten: Meine 20 schönsten Orte und Fotospots

Jetzt nehme ich dich mit auf unseren winterlichen Roadtrip durch die zauberhafte Inselwelt und zeige dir die schönsten Orte und die besten Fotospots, die du unbedingt besuchen solltest! Außerdem: Tipps für die Polarlichtjagd. Wann sind die magischen Lichter zu sehen? Wo sind die besten Orte? Was ist beim Fotografieren zu beachten?

❤️ Küste bei Lødingen

Nachdem wir unsere Pension verlassen haben erreichen wir nach gut einer Stunde Fahrzeit mit etlichen kurzen Zwischenstopps die traumhafte Küste bei Lødingen auf der Insel Hinnøya.

Diese Gegend ist bei vielen Reisenden und Fotografen noch recht unbekannt. Hier gibt es unendlich viele schöne Fotomotive zu entdecken. Wie überall in Lofoten ist das Wasser glasklar. Die Berge sind hier im Norden nicht ganz so hoch. Es ist unglaublich ruhig und idyllisch, außer uns sind kaum Autos unterwegs.

Während der gesamten Fahrt begleitet uns der atemberaubendste und längste Sonnenauf- bzw. -untergang, den wir je erlebt haben. Das faszinierende Naturspektakel beginnt gegen 11 Uhr vormittags und dauert unglaubliche 4 Stunden, bis es dann gegen 15 Uhr stockdunkel ist.

❤️ Sildpoldness Kapelle am Austnesfjord / Rastplatz Austnesfjord

Etwa 150 km weiter Richtung Süden, direkt an der E10, befindet sich einer der schönsten Rastplätze Norwegens. Über mehrere Holztreppen führt der Weg nach oben zu einer traumhaften Aussicht über den Austnesfjord und auf die darunter liegende Sildpollnes Kapelle.

Parkplatz Austnesfjord
❤️ Svolvær – Die größte Stadt in Lofoten
Hafen von Svolvær

Svolvær liegt wunderschön eingebettet inmitten von Bergen und Meer und ist mit fast 5000 Einwohnern die größte Stadt der Region Lofoten. Der malerische Hafen sowie die umliegenden Inseln, steil aufragenden Berge, schönen Strände und geschützten Buchten sind die perfekte Kulisse für Fotografen.

Svolvær wird in Reiseberichten oft zu negativ dargestellt. Wir wollten zunächst gar nicht hierher kommen. Gut, dass wir uns anders entschieden haben. Letztendlich ist es einer der hübschesten und lebendigsten Orte unserer Reise.
Geschäfte, Galerien, Hotels, Cafés und Restaurants sind über die gesamte Stadt verteilt und laden zum Bummeln und Verweilen ein. Wir schlendern am Hafen entlang und genießen die schöne Kulisse.

Im Dezember haben in den kleineren Orten der Lofoten-Inseln sehr viele Hotels, Restaurants und Geschäfte geschlossen – es herrscht absolute Nebensaison. Daher nutzen wir hier in Svolvær, wo die meisten Gastronomie-Betriebe das ganze Jahr über geöffnet haben, die Gelegenheit zu einem abendlichen Restaurantbesuch. Bei einem Spaziergang am Hafen entdecken wir das Bacalao, eine moderne und gemütliche Location mit Wasserblick.

Restaurant Bacalao

In dem Restaurant sind außer uns nur wenige andere Gäste. Im Gastraum brennt ein großer Kaminofen, das ist sehr gemütlich. Wir bestellen einen Veggie-Burger mit Pommes und eine Fischsuppe. Das Essen schmeckt lecker und die Preise sind für norwegische Verhältnisse moderat. Die Fischsuppe kostet umgerechnet 20€ und der Burger 25€.

Alles in allem können wir das Restaurant weiterempfehlen. Die Lage ist großartig, die Einrichtung stylisch und die relativ kleine Karte bietet eine gute Auswahl an Gerichten für jeden Geschmack.

Nach dem Restaurantbesuch unternehmen wir noch einen Spaziergang auf die kleine Insel Lamholmen, gegenüber vom Hafen. Hier befindet sich das wunderschöne Hotel Scandic.

Weihnachtlich geschmückte Lobby im Hotel Scandic

Daneben können auch die Inseln Bukkedauden, Svinøya, Austerøya und Kjeøya besucht werden, die alle miteinander verbunden sind. Am nächsten Tag fahren wir dort ein bisschen mit dem Auto umher und genießen die wunderschönen Ausblicke auf den Hafen, die Berge, die Nachbarinseln und den Vestfjord.

Das berühmteste Wahrzeichen von Svolvær ist die außergewöhnliche Felsformation Svolværgeita auf dem Berg Fløya mit zwei 1,80 m auseinanderstehenden Felsspitzen. Vor allem im Sommer kommen Wanderer und Bergsteiger aus aller Welt hierher. Aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse können wir diesen Ort leider nicht besuchen.

❤️ Laukvika / Rolfs Bar
Landstraße 888 nach Laukvika

Ein Fotospot der besonderen Art ist Rolfs Bar in Laukvika. Um an diesen etwas abgelegenen Ort zu gelangen, müssen wir die Europstraße 10 verlassen und der Landstraße 888 folgen.

Rolfs Bar ist keine richtige Bar, sondern eine alte urige Holzhütte, die vor allem durch Instagram in den letzten Jahren eine gewisse Berühmtheit erlangte.

Der Erbauer namens Rolf errichtete diese Hütte direkt am Strand. Sie steht für jedermann immer offen und lädt zum Einkehren, Feiern oder Übernachten ein. Essen und Getränke müssen selbst mitgebracht werden. Innen befindet sich ein Tisch mit Sitzgelegenheiten und eine Bar sowie jede Menge lustige Deko-Gegenstände, die Menschen aus aller Welt hier hinterlassen haben.

Direkt neben der alten Hütte steht noch ein moderner Unterstand für Fahrräder (Grunnfør Bicycle Shelter), der auch als kostenloser Schlafraum genutzt werden kann.

Grunnfør Bicycle Shelter
❤️ Henningsvær
Das Venedig des Nordens

Unser Lieblingsort in Lofoten ist das bekannte kleine Fischerdorf Henningsvaer, mit dem vielversprechenden Beinamen „Venedig des Nordens“. Der kleine Ort mit rund 500 Einwohnern liegt im Süden der Insel Austvågøya, etwa 24 km von Svolvær entfernt und besteht aus mehreren kleinen Inseln, die mit Brücken verbunden sind. Von der Hauptstraße E10 nimmt man die Abzweigung nach Henningsvaer und fährt etwa 15 Minuten an einer schönen Küstenstraße entlang, mit traumhaften Ausblicken auf das Wasser und die umliegenden Berge.

Schöne Küstenstraße nach Henningsvaer
Henningsvær wurde erst 1983 durch den Bau dieser zwei Brücken mit dem Festland verbunden

In Henningsvaer gibt es den vielleicht schönsten Fußballplatz der Welt. Er befindet sich auf einer kleinen Insel, eingebettet in eine traumhafte landschaftliche Kulisse. Fotografen und vor allem Drohnenpiloten aus der ganzen Welt tummeln sich hier. Vor allem aus der Luft sieht das Stadion sehr spektakulär aus. Leider können wir keine Fotos machen, da der schneebedeckte Platz nicht als Fußballplatz zu erkennen ist.

Dafür finden wir jede Menge hübsche Fotomotive an dem kleinen Hafen und im Ortskern.
Die bunten Wohn- und Geschäftshäuser, die kleinen Cafés und Restaurants sowie das pittoreske Hafenbecken haben es uns angetan.

Spaziergang durch den Ort

Wir übernachten im Henningsvaer Guesthouse. Das 3-Sterne Hotel ist sehr gemütlich eingerichtet und das leckere und mit viel Liebe angerichtete Frühstück wird im hoteleigenen Kafe Knusarn serviert. Hier solltet ihr unbedingt auch die köstlichen hausgemachten Kuchen probieren.

Auf einem Firmengelände und am Ortsausgang entdecken wir sogar Street Art. Das hätte ich überall erwartet, aber nicht so weit im Norden von Norwegen.

Street Art des norwegischen Künstlers Pøbel auf einem Silo in Henningsvær

Pøbel ist das Pseudonym eines anonymen Künstlers aus Norwegen. Seine Arbeit umfasst Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Formen von Kunst im öffentlichen Raum. Seine Bilder sind dafür bekannt, dass sie „groß, schön, detailreich und leicht verstörend“ sind.

Eines der coolsten Kunst-Projekte Norwegens ist ‚Ghetto spedalsk‘ (‚Ghetto-Aussätzige‘), ein Projekt der beiden Künstler Dolk und Pøbel, in dem sie verlassene Gebäude auf den Lofoten-Inseln im Norden von Norwegen dekorieren. Das Projekt lenkt Aufmerksamkeit auf den Bevölkerungsrückgang und den Verfall der ländlichen Gebiete der Region Lofoten und wurde im letzten Jahrzehnt zu einem der meist beachteten Kunstprojekte in Norwegen.

Streetart des norwegischen Künstlers Soldoldat mit dem Titel „Utforske“

Das Street Art Motiv mit dem Titel „Utforske“ (Entdecker) stammt von dem norwegischen Künstler Rune Francisco Fauske, er verwendet das Pseudonym „Solsoldat“. Es soll aussagen, „dass man die Welt mit Liebe entdecken soll, z.B. mit Skiern und Snowboard, statt mit Waffen auf den Schultern“. Wir entdecken das Motiv zufällig an einem Gebäude (Henningsværveien 275) auf unserem Rückweg von Henningsvær zur E10.

NORWEGEN UND GRAFFITI – Für lange Zeit wehrte sich Norwegen vehement gegen alle Arten von Graffiti. Kaum waren sie zu sehen, wurden sie auch schon wieder entfernt. Die Künstler mussten hohe Geldstrafen zahlen, wenn sie erwischt wurden. Mittlerweile ist das anders. Städte geben sogar Geld aus, um Straßenkunstprojekte zu fördern. Neben den größeren Städten Oslo und Bergen findet man auch in Lofoten zahlreiche Kunstwerke.

❤️ Hovsund Hafen / Gimsøysand
Leuchtturm in Hovsund

Heute stehen ein paar lohnenswerte Abstecher auf dem Programm, bevor wir zu unserer nächsten Unterkunft in dem 70 km entfernten Ort Ballstad fahren. 70 km klingt nicht viel, aber während der Polarnächte ist es nur wenige Stunden hell und entsprechend wenig Zeit haben wir, um die Region bei Tageslicht zu erkunden.

Leuchtturm-Fans aufgepasst! Heute besuchen wir einen der wenigen Leuchttürme in Lofoten auf der Insel Gimsoya in Hovsund.

Die kleine Insel Gimsoya liegt eingebettet zwischen den beiden größten Inseln Austvagoya und Vestvagoya und hat eine Besonderheit: Die gesamte Insel steht unter Naturschutz. Etwa zwei Drittel ihrer Fläche besteht aus Torfmoor. Aus diesem Grund war früher die Torfstecherei eine wichtige Einnahmequelle auf Gimsoya. Mittlerweile wird hier das Geld hauptsächlich durch den Tourismus verdient.


Wir erreichen die Atlantikseite der Insel mit dem kleinen Fischerdörfchen Hovsund. Das Dorf ist wirklich sehr klein und besteht nur aus wenigen Häusern. Jetzt im Dezember wirkt es wie ausgestorben. Wir entdecken sofort den kleinen Hafen mit seinem hübschen Leuchtturm. Er ist in Wirklichkeit viel kleiner, als ich ihn mir vorgestellt habe.

Normalerweise soll man zu Fuß über einen Pier zu dem kleinen Leuchtturm gelangen, der sich auf einer kleinen Insel vor dem Hafen befindet. Bei dem Schnee ist das aber leider nicht möglich und wir begnügen uns mit ein paar Blicken und Fotos aus der Ferne.

Die kleine Insel Gimsøya hat noch mehr zu bieten. Inmitten einer spektakulären Naturkulisse, direkt am Atlantik, befindet sich der weltbekannte, mehrfach ausgezeichnete Golfplatz „Lofoten Links“. Es ist der nördlichste Golfplatz Europas und einer der schönsten der Welt. Für alle Golfer, die das Besondere suchen: Von Mitte Mai bis Ende Juli kann man hier rund um die Uhr Golf spielen. Golfen bei Polarlicht ist mit etwas Glück von Ende August bis Ende September möglich.

Dieser Golfplatz ist so schön, da möchte selbst ich als Nicht-Golferin am liebsten sofort den Golfschläger schwingen…

Einer der schönsten Golfplätze der Welt: Lofoten Links

Jetzt im Winter ist der Golfplatz geschlossen. Stattdessen entdecken wir am Strand und im Wasser zahlreiche Surfer, die sich unermüdlich ins drei Grad kalte Wasser stürzen. Die Lufttemperatur beträgt minus drei Grad. Für kein Geld der Welt würde ich da jetzt ins Wasser gehen. Das muss selbst mit Neoprenanzug unerträglich kalt sein.

Wellenreiten bei eisigen Temperaturen

Die Inselgruppe der Lofoten gilt als Mekka für Extremsurfer, die kein Problem mit eisigen Temperaturen haben. Das Meer ist dort an der Küste rund 500 Meter tief und lockt mit meterhohen Wellen. Ein noch bekannterer Surf-Spot befindet sich in Unstad, im Nordwesten der Lofoten-Inseln. Unstad gilt als das nördlichste Surferparadies der Welt. Jährlich kommen bis zu 5000 Menschen, um hier auf der perfekten Welle zu reiten. Wellenreiten kann man hier das ganze Jahr, im Juni und Juli sogar rund um die Uhr im Licht der Mitternachtssonne.

❤️ Gimsøy-Kirche

Wir fahren die Küstenstraße weiter in Richtung E10 und kommen zufällig an einer kleinen einsamen Kapelle am Strand vorbei. Inmitten der winterlich verschneiten Kulisse ein weiteres perfektes Fotomotiv. Die weisse Holzkirche wurde erstmals 1432 erwähnt, das heutige Gebäude stammt von 1876. Eine Besonderheit der Kirche ist die von außen sichtbare Befestigung. Da es in Lofoten häufig stürmisch ist, wurde die Kapelle mit Stahlseilen auf der Bergseite gegen Wind gesichert.

Weiße Holzkirche in Gimsøysand

Der Abstecher auf die Insel Gimsøya hat sich definitiv gelohnt. Sonst hätten wir den schönen Leuchtturm, den weltbekannten Golfplatz, das Surferparadies und die zauberhafte Kapelle am Strand nicht entdeckt.

❤️ Bøstad / Eggum

Weiter geht’s zu unserem nächsten Ziel, dem Fischerdöfchen Eggum, nördlich der E10. Wie fast überall in Lofoten, fahren wir am Wasser entlang. Besonders im Sonnenuntergang ist das Licht hier traumhaft.

Wir haben Vollmond. Während der Polarnächte geht die Sonne nicht auf und der Mond mehrere Tage nicht unter. Das hat etwas unglaublich Magisches

In Eggum angekommen sind wir mal wieder sprachlos. Die Kulisse ist wunderschön. Hier stehen hohe Berge und das Meer dicht beieinander. Auch hier sind wir die einzigen Menschen weit und breit. Im Winter ist es in Eggum einsam. Oft fegen kalte Nordwinde über die Landschaft. Lediglich bei Nordlichtjägern ist der Ort im Winter beliebt. Wenn es kalt und der Himmel klar ist, hat man hier gute Chancen, die tanzenden Polarlichter am Himmel zu beobachten.

An der Küste der Insel Vestvågøy liegt verlassen zwischen Meer und Bergen das alte Fischerdorf Eggum

Im Sommer ist Eggum mit seiner nach Norden ausgerichteten Küste ein beliebter Ort für Camper. Der Campingplatz ist deshalb so gefragt, weil man fast nirgendwo in Lofoten so abgelegen mit Blick auf die Mitternachtssonne campen kann.

Die typischen roten Holzhütten entlang der Zufahrt zum Campingplatz sind ein farbenfrohes Fotomotiv. Allerdings ist die schmale Straße zum Strand gebührenpflichtig. Am Wegrand steht ein kleiner Kasten für den Obolus, der dort passend eingeworfen werden muss. Da wir kein Bargeld in Landeswährung dabei haben, fahren wir nicht zum Strand.

40 Norwegische Kronen (ca. 4€) kostet im Winter die Zufahrt zum Strand

Wir steigen kurz aus und genießen die Ruhe und das schöne, pastellfarbene Licht. Dieses Meer, diese unglaubliche Weite, diese Natur: Hier ist alles so friedlich, hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.

❤️ Haukland Beach

Ob du es glaubst oder nicht, auf den norwegischen Lofoten-Inseln gibt es Traumstrände in Hülle und Fülle. Viele von ihnen liegen eingebettet zwischen steilen Bergen und dem azurblauen Meer. So wie dieser Haukland Beach – einer der schönsten und berühmtesten Strände in Lofoten. Hier musst du dich nicht zwischen Bergen und Meer entscheiden.

Weißer Sand und türkisfarbenes Wasser lassen diesen Strand karibisch aussehen

Der feinsandige Strand mit Blick auf die zwei berühmten Bergspitzen bietet das ganze Jahr über eine Traumkulisse. Mit dem türkisblauen, glasklaren Wasser hat man im Sommer beinahe das Gefühl, in der Karibik zu sein.

So einsam ist es hier nur im Winter

Im Winter lassen sich am Haukland Strand perfekt die tanzenden Nordlichter beobachten. Wenn der Himmel wolkenlos ist und die Chancen auf Polarlichter hoch sind, trifft man am Strand Dutzende Fotografen mit ihren Stativen, die stundenlang geduldig Richtung Norden in den Himmel starren, um die magischen Lichter nicht zu verpassen.

Heute ist der 8. Dezember 2022. Gegen 22 Uhr checken wir mal wieder die Nordlichter-App. Ich kann es kaum glauben, die App zeigt „GO“, d.h. die Wahrscheinlichkeit für eine Polarlicht-Sichtung ist hoch.

Wir setzen uns sofort ins Auto und fahren zum nahegelegenen Haukland Beach, einer der berühmtesten Nordlicht-Spots der Inselkette. Ein paar Fotografen sind schon da, aber nicht so viele, wie befürchtet. Wir haben großes Glück und müssen nicht lange auf das ersehnte Naturspektakel warten. Was für ein Gänsehaut-Moment! Zuerst nehmen wir nur einen grauen Schleier wahr, dann werden die Farben immer grüner und kräftiger und wabern am Himmel hin und her. Es sieht jede Sekunde anders aus.

Wir sind ganz aufgeregt und machen unzählige Bilder. Das Naturschauspiel ist derart faszinierend, dass wir gar nicht merken, wie kalt es ist und wie die Zeit vergeht.

Inzwischen ist es Mitternacht und mein Geburtstag ist angebrochen. Ein schöneres Geschenk als Nordlichter hätte ich mir nicht vorstellen können. Eines ist ganz sicher – dies ist ein Geburtstag, den ich nie vergessen werde!

WIE ENTSTEHEN POLARLICHTER? – Wer sich zwischen September und April nördlich des Polarkreise befindet, wie hier auf den Lofoten-Inseln, hat gute Chancen, die magischen Nordllichter zu sehen. Diese Lichter tauchen immer dann auf, wenn die Sonne besonders aktiv ist und elektrisch geladene Teilchen Richtung Erde schleudert. Das bezeichnet man als „Sonnenwinde“. Die meisten Teilchen fliegen an der Erde vorbei. Das Erdmagnetfeld lenkt einige von ihnen jedoch in Richtung Nord- und Südpol ab. Dort fängt dann die Luft an zu leuchten: Das sind die Polarlichter (Aurora Bolearis). Allerdings muss es dafür dunkel und wolkenlos sein.

Haukland Beach ist im Winter einer der beliebtesten Nordlicht-Spots in Lofoten

DIE WAHRHEIT ÜBER NORDLICHTER – Polarlichter live zu erleben, ist großartig und ein unvergessliches Erlebnis. Dennoch sehen wir die Lichter mit den bloßen Augen nicht immer so deutlich und knallgrün, wie wir sie von Bildern kennen. Manchmal sieht man nur einen grauen Schleier am Himmel, der sich beim Blick durch die Kamera als grünes Nordlicht entpuppt. Mit langer Belichtungszeit sieht die Kamera mehr als das menschliche Auge. Wenn du dir nicht sicher bist, ob das, was du da am Himmel siehst, ein Nordlicht ist, schau einfach kurz durch deine Kameralinse (auch Handy).

Glücklich und zufrieden, fahren wir nach Ballstad in unsere Unterkunft. Dort wartet eine kleine Flasche Champagner, den ich vorsorglich von zu Hause mitgebracht habe. Denn Alkohol ist teuer in Norwegen. Und nicht nur das. Es ist auch schwer, welchen zu bekommen – jedenfalls im Winter in Lofoten…

ALKOHOLPOLITIK IN NORWEGEN – Dass Alkohol in Norwegen kein günstiges Vergnügen ist, das ist wohl allgemein bekannt. Aber wie teuer es wirklich ist, muss man sich mal vor Augen führen: Norweger fahren nach Schweden zum Alkoholkauf, weil dort alles viel billiger ist, Schweden fahren aus denselben Gründen nach Dänemark und Dänen nach Deutschland. In Norwegen werden alkoholische Getränke in staatlichen Läden verkauft, die Vinmonopolet heißen, also Weinmonopol. Bier darf auch in Supermärkten verkauft werden, allerdings nur, wenn die zuständige Gemeinde zustimmt und nicht nach 20 Uhr.

❤️ Ballstad
Ein heimeliger und ruhiger Ort zum Entspannen

Ballstad ist ein kleiner Ort, der von Touristen noch nicht überlaufen ist. Unsere Unterkunft hier ist noch ein bisschen schöner, als die vorherigen, die auch alle super gemütlich und mit Liebe eingerichtet waren. Dafür haben die Skandinavier wirklich ein Händchen.

Große Hotelkomplexe sucht man in Lofoten (zum Glück) vergebens. Lediglich in Svolvær, der größten Stadt der Inselkette, findet man ein paar etwas größere Hotels. Wer nicht mit dem eigenen Van unterwegs ist, wohnt vor allem in traditionellen Fischerhütten oder kleinen, privaten Pensionen.

Kleine Fischerhütten wie aus dem Bilderbuch

Unser Zuhause für diese Nacht ist die Hemmingodden Lodge. Hier übernachtet man in gemütlichen, modernen Fischerhütten. Die ausgefallene Architektur der Hütten mit ihrer traumhaften Lage direkt am Wasser bietet zahlreiche interessante Fotomotive. Ebenso die vielen typischen Holzgestelle, auf denen von Februar bis Mai Stockfisch getrocknet wird.

STOCKFISCH: NORWEGENS DELIKATESSE – Auch heute noch wird Stockfisch wie vor 1.000 Jahren hergestellt – ohne Zuhilfenahme von maschineller Trocknung. Tatsächlich zählt die Trocknung zu den ältesten Verfahren, Nahrung lange haltbar zu machen und wichtige Nährstoffe wie Proteine, Vitamine, Eisen und Calcium zu konservieren. Auf den Lofoten-Inseln herrschen ideale klimatische Bedingungen, um diese Delikatesse herzustellen. Allerdings ist das ein relativ langer Prozess. Hochsaison für die Stockfisch-Herstellung ist von Januar bis April. In dieser Zeit ziehen große Kabeljau-Schwärme zum Laichen vorbei. Fangfrisch werden die Fische ausgenommen, sauber gespült und zum Trocknen auf den Holzgestellen aufgehängt. Danach trocknet der Kabeljau erst einmal im Freien für 3 Monate. Danach geht es für weitere vier bis zwölf Monate in spezielle Trockenhäuser.

Der berühmte Stockfisch wird auch gern als Deko verwendet
❤️ Drachenkirche von Buksnes

Weiter geht es heute in Richtung Südwesten der Inselkette. Ziel ist das bekannte Örtchen Nusfjord, das fast jeder Lofoten-Besucher auf seiner Liste hat. Für Ballstad mussten wir die E10 verlassen und einen kleinen Abstecher nach Süden machen. Jetzt fahren wir den gleichen Weg wieder zurück und entdecken unterwegs ein kleines Juwel, das wir auf dem Hinweg verpasst haben.

Drachenkirche von Buksnes

In Lofoten ist es vor allem die Natur, die dominiert und beeindruckt. Wir sind völlig überrascht, als zwischen Ballstad und Gravdal plötzlich ein imposantes Bauwerk erscheint: Die Kirche von Buksnes. Rot getüncht, mit weißen Streben sieht das Gotteshaus eher wie ein Märchenschloss aus.

DIE KIRCHE VON BUKSNES – Die Kirche wurde am 22. November 1905 eingeweiht. Einst besaß sie noch Querstreben, die der Standhaftigkeit bei über den Nordatlantik heranbrausenden Stürmen dienen sollten. Im Zuge einer Renovierung des Bauwerks in den 1960er Jahren wurden die Hölzer jedoch entfernt und in die Wände integriert.

Nach einem kurzen Fotostopp setzen wir unsere Fahrt fort. Auch am 4. Tag unserer Reise können wir uns an der wunderschönen Natur einfach nicht sattsehen. Die langen Autofahrten sind alles andere als langweilig. Immer wieder müssen wir anhalten, weil wir das Gefühl haben, dass es hier noch ein kleines bisschen schöner ist als an der Stelle vorher.

❤️ Nusfjord
Nusfjord: Ein Ort wie gemalt

Nusfjord ist der zauberhafteste Ort, den wir je gesehen haben. Das kleine Örtchen gilt zurecht als eines der schönsten auf den gesamten Lofoten-Inseln. Ich habe gelesen, dass es hier im Sommer sehr überlaufen sein soll und der Besuch des Fischerdorfs Eintritt kostet. Deshalb wollten wir eigentlich gar nicht hierher kommen. Das wäre sehr schade gewesen. Zu unserer großen Überraschung sind wir fast die einzigen Besucher. Eintritt wird zu dieser Jahreszeit auch nicht verlangt. In Nusfjord gibt es sehr viele tolle Fotomotive und ein schnuckeliges, liebevoll eingerichtetes Café mit wunderschönem Ausblick auf den Fjord. Ich bin schockverliebt. Einfach ein Traum, dort zu sitzen und auf die verschneite Landschaft nach draußen zu schauen.

Landhandleriet Café in Nusfjord

Das kleine Dorf ist nicht nur eines der schönsten sondern auch eines der am besten erhaltenen Fischerdörfer in Lofoten. Der idyllische, zwischen Fjorden und hoch aufragenden Bergen gelegene Hafen, bietet mit vielen bunten Hütten und dümpelnden Booten eine wunderschöne Kulisse. Der denkmalgeschützte Ort ist heute ein Freilichtmuseum und gibt Besuchern Einblick in die Stockfisch-Produktion.

In Nusfjord kann man sich nicht nur über das traditionelle Leben der Fischer informieren sondern auch in authentischen Fischerhütten übernachten. Viele der typischen Rorbuer sind in den letzten Jahren zu einem Hotel umgebaut worden. Ich schaue heimlich durchs Fenster – die Hütten sind sehr schön und super gemütlich eingerichtet. Wenn wir nicht schon alle Übernachtungen gebucht hätten, würden wir sofort hier bleiben.

Ein Highlight in Lofoten: Übernachten in authentischen Rorbuer

Am Hafen führt ein Weg über Holzstege hinauf zu einem Felsen mit einem kleinen Aussichtspunkt. Von hier aus hat man einen schönen Panoramablick auf den niedlichen Ortskern auf der einen Seite und auf den malerischen Fjord auf der anderen Seite.

Eine Lofoten-Reise ist nicht einfach eine Reise. Sie ist dazu da, ganz viele Glücksmomente zu sammeln. Dies ist einer meiner ganz besonderen Momente. Mit dem Lieblingsmenschen am Wasser stehen, die gemeinsame Zeit genießen und dankbar sein für das, was wir zusammen erleben dürfen.

Glücksmomente sind am schönsten, wenn man sie teilen kann

Da unsere nächste Unterkunft schon auf uns wartet, müssen wir leider Abschied nehmen von diesem zauberhaften Ort. Ich werde mich an diesen heimeligen Ort zurücksehnen, wenn wir bei Nieselregen und Matschwetter wieder zurück in Deutschland sind.

❤️ Flakstad Kirche
Eine der ältesten Kirche der norwegischen Lofoten

Die zweitälteste Kirche auf den Lofoten-Inseln zieht Jahr für Jahr hunderte von Touristen an und ist ein beliebtes Fotomotiv. Sie befindet sich an der E10 auf der Nordseite der Lofoten-Insel Flakstadøy.

An diesem Platz stand früher eine andere, ganz kleine Kirche, die 1430 aus Treibholz erbaut wurde. Diese wurde durch zahlreiche Stürme stark beschädigt. Um weiterhin Gottesdienste abhalten zu können, wurde eine neue Kirche um die alte herum gebaut. Als diese 1780 fertig gestellt war, riss man die alte Kirche ab.

❤️ Ramberg
Eines der berühmtesten Lofoten-Motive: Die Fischerhütte am Rambergstrand

Die berühmte rote Fischerhütte am Rambergstrand ist ein echter Klassiker unter den Lofoten-Fotomotiven. Der schneeweiße Strand und das klare türkisfarbene Wasser haben vor allem im Sommer eine besondere Anziehungskraft. Ein toller Spot für ein gemütliches Picknick am Strand.

Exklusive Strandhaus-Siedlung in Ramberg
Tiny House am Rambergstrand

Auf der Landzunge rund um den Elvis Presleys Vei stehen viele exklusive Strandhäuser. Eins schöner als das andere. Davon hätte ich wohl gerne eins. Mir würde allerdings schon das süße Tiny House reichen.

Lofoten Beach Camp

In Ramberg befindet sich das im Sommer beliebte Lofoten Beach Camp. Der Campingplatz liegt direkt am wunderschönen Strand von Skagsanden. Wohnmobile und Wohnwagen stehen auf Gras oder Kies. Zelte können sogar direkt am Strand aufgestellt werden. Zum Campingplatz gehört ein Surfcenter, ein Beachvolleyballplatz und ein SUP-Verleih. Man kann Mini-Kajaks und Fahrräder mieten sowie Surf- und Yogakurse belegen.

❤️ Fredvang Brücken
Brücke zum Dorf Fredvang auf der Insel Moskenesoya

Der kleine Ort Fredvang ist über zwei freitragende Brücken mit dem Festland verbunden, die vor allem aus der Luft ein tolles Fotomotiv abgeben. Leider ist unsere Drohne defekt, so dass wir keine Luftaufnahmen machen konnten. Die moderne Architektur der von der Panoramastraße E10 abzweigenden Brücken bildet einen interessanten Kontrast zu den traditionellen Häusern des Fischerorts. Auf jeden Fall ist es toll, mit dem Auto über die Brücken zu fahren und die atemberaubenden Ausblicke zu genießen.

Lofoten besteht aus 80 kleineren und größeren Inseln. Die bewohnten Inseln sind entweder durch Brücken oder Unterseetunnel miteinander verbunden
❤️ Hamnøy
Berühmtes Lofoten-Bild, das in nahezu jedem Reiseführer zu sehen ist

Rund um Hamnøy, Sakrisøy und Reine ist es in Lofoten vielleicht noch ein kleines bisschen schöner als im Norden. Deshalb wird dieser Abschnitt, der hier in Hamnøy beginnt, auch „die schönsten 5 Kilometer der Welt“ genannt. Eigentlich ist Hamnøy recht überschaubar, da der Ort im Prinzip nur aus einem kleinen Hafen, zwei Resorts und wenigen privaten Rorbuers besteht. Trotzdem bietet das hübsche Fischerdörfchen unzählige Fotomotive.

Resort Eliassen Rorbuer in traumhafter Lage

Aber kaum ein anderes Motiv wird einem so häufig begegnen, wenn man sich mit Lofoten beschäftigt, als dieses: Die roten Fischerhütten des Hotels Eliassen Rorbuer vor dem spektakulären Berg Olstinden. Das Postkartenmotiv ist zu einem Markenzeichen der Inselkette geworden.

Brücke von Hamnoy

Das berühmte Foto wird von der Brücke der Europastraße 10 aus gemacht, die direkt an dem Ort vorbeiführt. Hier tummeln sich normalerweise unzählige Fotografen mit ihren Stativen. Jetzt im Dezember haben wir das große Glück, ganz alleine hier zu sein.

Zwischen Hamnoy und Sakrisoy, entlang der Straße, finden sich alle paar Meter weitere interessante Blickwinkel auf die Bucht.

❤️ Sakrisøy

Dass Du auf der kleinen Insel Sakrisøy gelandet bist, ist unverkennbar: Die Fischerhütten erstrahlen hier in gelb, statt wie sonst überall in rot. Direkt an der Straße oder von der gegenüberliegenden Insel Olenilsøy ergeben sich tolle Fotomotive.

❤️ Gelbe Fischerhütte: Der Instagram-Star

Auch die aus Social Media bekannte kleine gelbe Fischerhütte befindet sich in Sakrisoy direkt am Wasser mit dem majestätischen Berg Olstinden im Hintergrund.

Ohne Instagram wäre ich wahrscheinlich achtlos an diesem Spot vorbeigelaufen.

Dafür liebe ich diese Plattform. Ich hole mir gerne Anregungen für bereits gebuchte Reisen. Außerdem lasse ich mich inspirieren, um neue Reiseziele zu entdecken, die noch nicht auf meiner Liste stehen. Lofoten gehörte dazu. Das Ziel kannte ich bis vor ein paar Jahren gar nicht.

❤️ Reine

Das kleine Örtchen Reine hat etwa 2000 Einwohner, was für die Region Lofoten schon recht viel ist. Es ist nach Hamnøy und Sakrisøy das dritte Dorf auf den sogenannten „5 schönsten Kilometern“ in Lofoten. Auch hier ist die Landschaft wieder unglaublich schön und die zauberhaften bunten Holzhäuser, die auf Stelzen im Wasser stehen, bieten zahlreiche Postkartenmotive.

Darüber hinaus bietet Reine nicht wirklich viel Reizvolles, finden wir. Jedenfalls nicht im Dezember. Wir hatten es uns hier etwas lebendiger vorgestellt. Außer einem gemütlichen Café, einem kleinen Supermarkt und vielen Ferienhäuschen gibt es nichts.

Unsere Unterkunft, ein freistehendes Mini-Ferienhaus mit Meerblick, ist sehr geschmackvoll und gemütlich eingerichtet. Wir fühlen uns hier auf Anhieb sehr wohl. Allerdings muss die Schlafkoje unter dem Dach über eine steile Leiter erklommen werden. Man muss aufpassen, dass man nicht herunterfällt.

Die Unterkunft liegt ideal, um die Region südlich von Reine zu erkunden.

❤️ Å – Der kürzeste Ortsname der Welt
Museumsdorf Å

Hier endet die Panoramastrasse E10 im südlichsten Ort der Lofoten-Inseln in einer Sackgasse. Dieser Ort mit nur etwa 100 Einwohnern trägt den kürzesten Ortsname der Welt: Å – was übersetzt „Bach“ bedeutet.

Die Europastraße 10 führt quer durch Lofoten bis nach Schweden. Sie beginnt in Luleå in Schweden und endet im norwegischen Å

Leider heißen noch vier weitere Orte in Norwegen ebenfalls Å. Dieser ist jedoch der bekannteste. Dies hat zur Folge, dass mehrmals jährlich ein neues Ortsschild am Ortseingang angebracht werden muss. Es wird ständig von Souvenirjägern gestohlen. Unglaublich, auf was für Ideen die Leute kommen.

Å – der kürzeste Ortsname der Welt

Å ist eine Art Museumsdorf. Das norwegische Fischereimuseum und das Stockfisch-Museum präsentieren die Fischereitradition der Region. Leider ist auch hier fast alles geschlossen, weil im Dezember einfach kaum Touristen auf die Inselkette kommen. Å lebt nahezu ausschließlich vom Tourismus im Sommer.

In Å gibt es jetzt leider nicht wirklich viel zu sehen. Daher fahren wir nach einem kurzen Spaziergang wieder zurück in unser gemütliches Mini-Häuschen in Reine.

Kleine Boutique mit Geschenkartikeln und Wohnaccessoires

Zufällig entdecken wir auf dem Rückweg eine kleine Boutique, die geöffnet hat. Alles ist mit ganz viel Liebe eingerichtet und dekoriert. Wir stöbern ein bisschen und verlieben uns in zwei schlichte weiße Tassen mit der Aufschrift „Hygge“. Die Tassen müssen unbedingt mit. Ich liebe es, auf Reisen etwas Schönes zu kaufen, um mich noch Jahre später an diese Reise zu erinnern.

Gerade noch rechtzeitig haben wir dieses Mitbringsel gefunden, denn morgen müssen wir uns leider schon wieder auf den Rückweg in Richtung Flughafen machen…

Die Reise ist fast zu Ende…

Auf unserer Rückfahrt in Richtung Flughafen lasse ich die gesamte Reise in Gedanken noch einmal Revue passieren. Als wir an einem Waldstück vorbeifahren, sage ich zu meinem Mann: „Die Reise war fast perfekt, ich wollte Lofoten im Schnee erleben, Nordlichter sehen, tolle Bilder machen, die schönsten Orte erkunden – jetzt fehlen nur noch Elche!“ Und just in diesem Moment springt direkt vor uns eine Elchkuh aus dem Wald auf die Straße. Sie bleibt wie angewurzelt mitten auf der Strecke stehen und schaut uns an. Zum Glück können wir noch rechtzeitig bremsen. Dann überqueren sie und ihre beiden Kälber die Straße und verschwinden wieder im Wald. Was für ein wunderschönes Erlebnis. Jetzt ist die Reise perfekt!

Mit etwas Glück sieht man in Lofoten auch Elche

Fazit unserer Lofoten-Reise

Ich hoffe, du hast durch meinen Reisebericht jetzt selber Lust bekommen, mal dorthin zu reisen. Denn die Lofoten-Inseln sind ein absolutes Traumziel, das bei jedem auf der Bucketlist landen sollte. Die Landschaft ist voller Gegensätze und das macht die Inselkette jenseits des Polarkreises so einzigartig. Berge und schroffe Gipfel auf der einen Seite, offenes Meer und weiße Sandstrände auf der anderen Seite. Skifahren kann man hier genauso, wie im Meer baden. Im Sommer lockt die Mitternachtssonne mit Aktivitäten rund um die Uhr, im Winter kann man die Polarnächte mit endlosen Sonnenauf- und -untergängen erleben sowie auf Nordlichtjagd gehen. Ein Ort ist zauberhafter als der andere. Postkartenmotive warten an jeder Ecke. Die typischen roten Fischerhütten verleihen den Inseln einen ganz besonderen Charme. Die Landschaft der Lofoten-Region ist einfach atemberaubend schön und vor allem für Naturliebhaber und Fotografen unbedingt eine Reise wert.

Tipps für die Polarlichtjagd

Um Nordlichter sehen zu können, muss es wolkenlos sein. Außerdem brauchst du freie Sicht nach Norden sowie etwas Glück und Geduld. Die beste Zeit beginnt Ende August, wenn die Nächte dunkler werden und endet im April, wenn es wieder heller wird. Besonders empfehlenswert sind die Monate September und März. Im November und Dezember ist es zwar fast dauerhaft dunkel, aber das Wetter ist häufig nasskalt. Mitte Januar bis Februar ist ebenfalls eine gute Zeit für Polarlichter.

Wo sind die besten Nordlicht-Spots?

Wichtig zu wissen ist, dass Nordlichter immer im Norden auftreten. Dort sind die Pole, an denen die Magnetfeldlinien münden und dort ist die sichtbare Aktivität am stärksten. Besonders wirkungsvoll ist es, Polarlichter vor einer tollen landschaftlichen Kulisse zu fotografieren. Auf den Lofoten-Inseln bieten sich viele der tollen Strände für eine Polarlicht-Beobachtung an. Ebenfalls gut als Motiv eignet sich Wasser, in denen sich das Nordlicht spiegelt, am besten noch mit einem Gebirge im Hintergrund. Zu den beliebtesten Nordlicht-Spots in Lofoten gehören: Uttakleiv Beach, Haukland Beach, Vik Beach, Storesandnes Beach, Eggum, Myrland Beach, Skagsanden Beach, Hamnøy, Reine und Unstad Beach

Was ist beim Fotografieren zu beachten?

Objektiv: Mit einem Weitwinkelobjektiv lässt sich ein möglichst großer Ausschnitt des Naturspektakels am Himmel einfangen. Blende: Eine möglichst lichtstarke Linse verwenden (f/2.8). Verschlusszeit bzw. Belichtungszeit: Mit einer Belichtungszeit von ca. 10 Sekunden bei ISO 3.200 und weit geöffneter Blende starten und sich dann an die besten Einstellungen herantasten. Bei zu langen Belichtungszeiten würden die Polarlichter verwischen. Wenn das Polarlicht hell und aktiv ist, wählt man eine Verschlusszeit zwischen 5 und 10 Sekunden, bei einer sich langsam bewegenden Aurora 12 bis 20 Sekunden und für ein schwaches Licht 20 oder 25 Sekunden. ISO: Es gibt keine ideale ISO für das Fotografieren der Nordlichter (mit ISO 3200 starten). Je höher die ISO, desto mehr Licht wird registriert. Bei einer höheren ISO können die Bilder aber auch körniger werden. Manuelles Scharfstellen: Es ist wichtig, dass der Fokus korrekt eingestellt wird. In der dunklen Nacht funktioniert das automatische Scharfstellen nur selten. Beim manuellen Fokussieren sucht man deshalb einen hellen Punkt am Horizont, z.B. einen hellen Stern. Weißabgleich: „Tageslicht“

Liste unserer Unterkünfte, Cafés und Restaurants

(Alle Unterkünfte, Cafés und Restaurants wurden von uns persönlich ausgewählt und selbst bezahlt).

  • UNTERKUNFT NÄHE FLUGHAFEN HARSTAD-NARVIK: The Yellow House, Skånlandsveien 264, 9440, Evenskjer, Norwegen, Tel. +47 994 92 277
  • UNTERKUNFT NÄHE FLUGHAFEN HARSTAD-NARVIK: Sandtorgholmen Hotel Best Western Signaturen Collection, Sandtorgholmen 1, Sandtorg, 9430, Norwegen, Tel. +47 77 02 80 00
  • UNTERKUNFT IN SVOLVÆR: Marina Hotel Lofoten, 30 Repslagergata, 8300, Svolvær, Norwegen, Tel. +47 415 18 300
  • RESTAURANT IN SVOLVÆR: Bacalao, Torget 23, 8300 Svolvær, Norwegen, Tel. +47 760 79 400
  • UNTERKUNFT IN HENNINGSVÆR: Henningsvær Guesthouse, Dreyersgate 8, Henningsvær, 8312, Norwegen, Tel. +47 76 07 07 77
  • CAFÉ IN HENNINGSVÆR: Kafe Knusarn, Dreyersgate 8, Henningsvær, 8312, Norwegen, Tel. +47 76 07 07 77
  • CAFÉ IN HENNINGSVÆR: Klatrekaféen, Misværveien 10, 8312 Henningsvær, Norwegen, Tel. +47 414 98 312
  • RESTAURANT IN HENNINGSVÆR: Fiskekrogen Henningsvær, Dreyers gate 29, 8312 Henningsvær, Norwegen, Tel. +47 76 07 46 52
  • UNTERKUNFT IN BALLSTAD: Hemmingodden Lodge Oppsaattveien 10-12 Ballstad, 8373, Norwegen Tel. +47 461 96 169
  • UNTERKUNFT IN REINE: Olenilsøya Villa and Mini Villa, Olenilsøy, Reine, 8390, Norwegen, Tel. +47 46 38 49 79
  • CAFÉ IN REINE: Bringen, Reineveien 108, 8390 Reine, Norwegen, Tel. +47 76 09 13 00
  • RESTAURANT IN DER NÄHE VON REINE: Havet Restaurant Sørvågen Besselvågveien 8, 8392 Sørvågen, Norwegen, Tel. +47 76 09 21 00

Warst du schon auf den Lofoten? Wie hat es dir gefallen? Hast du noch weitere Reisetipps? Ich würde mich über einen Kommentar von dir freuen!

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