
Wir haben gerade das Glück, ein paar Tage in der schönen Stadt München verbringen zu dürfen. Obwohl wir erst März haben, verwöhnt uns die Sonne tagsüber schon mit Temperaturen von über 20 Grad.

Die bayerische Landeshauptstadt ist mit gut 1,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Deutschlands und hat viele schöne Orte zum Fotografieren. Bei meinen Streifzügen durch die Stadt, die ich gerne zu Fuß oder mit dem E-Roller unternehme, habe ich eine Reihe von besonderen Foto-Spots ausfindig gemacht. Meine Lieblings- Locations stelle ich euch in diesem Guide vor.
1. Der Dianatempel im Hofgarten


Der Hofgarten mit dem runden, bogenverzierten Dianatempel befindet sich am Odeonsplatz mitten in der City.

Der 1614 im italienischen Stil errichtete zwölfeckige Pavillon geht auf Maximilian den 1. Kurfürsten von Bayern zurück und besteht aus acht offenen und vier geschlossenen Rundbogenarkaden. Auf dem Tempel befindet sich eine Bronzefigur und im Inneren stehen vier hübsche Muschelbrunnen. Besonders schön ist das Licht unter der Kuppel des Pavillons.

Neben dem Dianatempel zieren noch weitere Gebäude wie die Bayerische Staatskanzlei, das Caféhaus Tambosi oder die Residenz die Anlage.




Der gesamte Hofgarten ist der Öffentlichkeit frei zugänglich. In der barocken Parkanlage gibt es alte Kastanienbäume, malerische Brunnen, gepflegte Kieswege und bunte Blumenbeete. Im Sommer finden hier häufig Konzerte statt, und an lauen Sommerabenden wird der Hofgarten zum Treffpunkt für Tango-, Salsa- und Swing-Tänzer.

2. Das Schlachthofgelände

Eine richtig geniale Location zum Fotografieren ist das Schlachthofgelände im Stadtteil Isarvorstadt. Dort wo bis 2008 noch Viehhallen standen, ist eine außergewöhnlichen Kulturstätte entstanden.


Hier stehen Graffiti-Mauern und bunt besprayte Container sowie ehemaligen U- und Trambahnwaggons. Wir entdecken Hobbygärtner, Graffiti-Sprayer sowie kleine Cafés und kreative Läden. An keinem anderen Flecken Münchens herrscht eine ähnlich lässige Atmosphäre und buntes Chaos, wie man es sonst eher aus Berlin kennt.


Das weitläufige Gelände hat eine 140-jährige Geschichte, die 1879 mit der Eröffnung des Schlacht- und Viehhofes begann.
Neben dem Markt für Schlachtvieh fand hier auch ein Pferdemarkt statt, bis 2008 die baufällig gewordenen Hallen abgerissen wurden. Danach lag das Gelände brach, bis 2010 ein Open-Air-Kino im alten Viehhof eröffnet wurde, das sieben Jahre später seinen Betrieb wieder einstellte.




Nach und nach entstand auf dem Gelände eine einzigartige Mischung aus Subkultur, Kultur, Gastronomie und Markthallenflair. Zur Zeit wird auf dem Areal an der Zenettistraße das neue Volkstheater gebaut. Ein modernes und neues Prestigeobjekt der Stadt, welches im Oktober 2021 eröffnet werden soll.




3. Die endlose Treppe

Eine noch nicht ganz so bekannte Sehenswürdigkeit und ein absolut cooler Fotospot versteckt sich in einem kleinen Hinterhof eines Bürogebäudes in der Ganghoferstraße 29 im Münchener Stadtteil Schwanthalerhöhe.

Hier steht seit 2004 die „endlose Treppe“. Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson hat das Designobjekt aus Stahl für die internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG entworfen. Der Künstler nennt sein Kunstwerk, welches 2004 mit dem „mfi“ Preis für Kunst am Bau ausgezeichnet wurde, „Umschreibung“.
Die Treppe in Form einer Doppelhelix gilt als die einzige Treppe auf der Welt, auf welcher beim Auf- bzw. Absteigen nicht die Richtung gewechselt werden muss. Leider darf das Kunstobjekt nicht betreten werden.

4. Die Hackerbrücke

Die imposante Hackerbrücke liegt im Münchener Stadtteil Ludwigsvorstadt und ist definitiv einer der besten und beliebtesten Orte in München, um einen schönen Sonnenuntergang zu erleben.

Die tolle Bogen-Konstruktion, das Kommen und Gehen der Züge und der Blick über das Gleisfeld Richtung Abendsonne hat etwas ganz Besonderes. Wenn am Abend der Himmel in warmem Orange schimmert, kann man sich eigentlich keinen cooleren Sundowner vorstellen.
Einige klettern sogar auf die Stahlbrücke, um eine noch bessere Aussicht zu genießen. Gegen die Sonne fotografiert, erhält man besonders schöne Silhouetten, die sich vor dem Sonnenuntergang dunkel abzeichnen.



Die Hackerbrücke wurde nach der Münchner Brauerei Hacker-Pschorr benannt, die lange Zeit in der Nähe der Brücke ihren Hauptsitz hatte.

Mit ihrer historischen Eisenkonstruktion ist die Brücke am Hauptbahnhof ein Stück Baukunst und gehört zu den wenigen erhaltenen Brücken, die im 19. Jahrhundert aus Schmiedeeisen konstruiert wurden. Erbaut wurde die Brücke zwischen 1890 und 1894. Sie besteht aus sechs genieteten Bogenträgern, die jeweils etwa 28 Meter lang und 8 Meter hoch sind. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke stark beschädigt und 1953 wieder rekonstruiert. Inzwischen wurde sie in die Liste der Baudenkmäler aufgenommen.
5. Das Brandhorst Museum

Mein absoluter Lieblings-Foto-Spot in München ist die auffällig bunte Fassade des Brandhorst Museums, die mich auf den ersten Blick ein wenig an das bekannte Muster des italienischen Designers „Missoni“ erinnert.

Das Gebäude der Berliner Architekten Sauerbruch Hutton ist zu einem Wahrzeichen für München geworden. Wie ein großes abstraktes Gemälde macht die Fassade des Museums auf sich aufmerksam. Sie besteht aus verschiedenen Schichten, die unterschiedliche Funktionen erfüllen, wie z.B. Wärmedämmung und Schallisolierung. Vor der Fassadenfläche wurden 36 000 einzelne Keramikstäbe in 23 Farben vertikal angebracht. Das Besondere: Die Oberfläche des Hauses verändert sich mit der Bewegung des Betrachters. Aus der Ferne gesehen vereinen sich die Farbgruppen zu einem neutralen Farbton. Aus der Nähe betrachtet werden die unterschiedlichen Einzelfarben sichtbar.

Seit 2009 präsentiert das Museum Brandhorst die über 1000 Kunstwerke umfassenden Sammlung aus dem ehemaligen Privatbesitz von Anette und Udo Brandhorst. Zu sehen sind beeindruckende Werke moderner und zeitgenössischer Kunst seit den 1960er Jahren von bekannten Künstlerinnen und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts. Dazu zählt der amerikanische Künstler Cy Twombly, von dem mehr als 170 Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien ausgestellt sind. Der wegweisende Protagonist der Pop Art, Andy Warhol (1928–1987), ist mit über 100 Arbeiten vertreten. Das ist die mit Abstand größte Andy Warhol-Sammlung in Europa.
Darüber hinaus werden auch Werke von Keith Haring und Pablo Picasso gezeigt.
6. Das Airborne

Wenig bekannt und etwas versteckt in der Münchner Altstadt im Innenhof des Angerhofs steht das Kunstobjekt „Airborne“. Diese außergewöhnliche Hochglanz-Edelstahl-Skulptur wurde 2008 von dem Künstler Christopher Klein für die Linde AG entworfen wurde, die hier ihren Hauptsitz hat. Linde ist Weltmarktführer im Bereich Industriegase, daher soll die 6.40 m hohe Skulptur ein Gas-Molekül darstellen. Wenn man daran vorbei läuft, entstehen in der blitzblanken, gekrümmten Edelstahloberfläche lustige, verzerrte Spiegelbilder.

Die hochglänzende Skulptur erinnert ein wenig an das berühmte Kunstwerk „Cloud Gate“ in Chicago, das aussieht wie eine überdimensionale Bohne.
7. Der Englische Garten
Der Englische Garten im Münchner Nordosten am Westufer der Isar ist eine grüne Oase mitten in München und einer der größten innerstädtischen Parks der Welt mit faszinierenden Gebäuden, viel Grün, mit großen & kleinen Biergärten, Bächen & kleinen Seen.
Vor mehr als 225 Jahren ließ Kurfürst Karl Theodor den Park als Volksgarten für die Bevölkerung anlegen. Anfangs waren die Münchner äußerst skeptisch und ignorierten ihren neuen Park. Heute lieben die Münchner den Englischen Garten. An schönen Tagen genießen sie auf den Wiesen die Sonne, spielen Fußball, gehen spazieren oder joggen. Im Winter kann man hier bei entsprechender Wetterlage sogar Langlaufen oder Schlittschuh fahren.
Übrigens hieß der Park zunächst Theodor Park. Später wurde er in Englischer Garten umbenannt, weil er nicht als typisch geometrischer Französischer Barockgarten angelegt wurde, sondern im naturnahen Stil eines Englischen Landschaftsparks.
Im Englischen Garten gibt es gleich mehrere schöne Plätzchen, die ihr euch bei einem Spaziergang unbedingt anschauen solltet:

Der Monopterus
Der imposante griechische Tempel im südlichen Teil des Englischen Gartens ist eine der bekanntesten und beliebtesten Foto-Locations in München und sicher kein Geheimtipp. Er gehört aber unbedingt auf meine Liste der schönsten Fotospots in München.
Sieht der Monopterus nicht atemberaubend schön aus, wie er majestätisch hoch oben auf dem künstlich angelegten Hügel thront? Von hier aus genießt man eine wunderschöne Aussicht bis zur Frauenkirche. Kein Wunder, dass der reich verzierte, griechische Rundtempel vielen Hochzeitspaaren als Fotokulisse für romantische Hochzeitsbilder dient.

Der Chinesische Turm
Ein weiteres Wahrzeichen des Englischen Gartens ist der Chinesische Turm, der sich in der Nähe des Monopterus Richtung Norden im Südteil des Parks befindet. Beim Chinesischen Turm handelt es sich um einen 25 m hohen Pagodenbau aus Holz.
Der Holz-Turm, der 1789/90 erbaut wurde, brannte mehrmals ab, wurde jedoch immer wieder neu aufgebaut. Ursprünglich diente er der Öffentlichkeit als Aussichtsplattform. In den 1970er Jahren wurde der Pagodenbau jedoch aus Sicherheitsgründen geschlossen. Er darf nur noch von den dort regelmäßig spielenden Blaskapellen betreten werden.
Die Eisbachwelle

Das Highlight im Englischen Garten ist die Eisbachwelle, der wohl einzige Surfspot mitten in einer Stadt und eine von Münchens beliebtesten Touristenattraktionen.
Bei der „stehenden Welle“, die sich an der Prinzregentenstraße auf Höhe des Hauses der Kunst befindet, trifft sich die Münchner Surfszene tagein tagaus selbst im Winter zum Wellenreiten und lockt viele Schaulustige an.
Der Eisbach ist Teil eines künstlich angelegten Bachsystems und hat eine starke Strömung. Darin zu baden ist strengstens verboten.

