
Ich habe mich Hals über Kopf verliebt ❤️!
In Meran. Ein Ort in Südtirol, den ich vorher nie so richtig auf dem Schirm hatte. Die norditalienische Stadt ist so hübsch, dass man es gar nicht glauben kann. Überall ist es blitzblank und gepflegt. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken: Tolle Spazierwege, atemberaubende Aussichten, eine wunderschöne Altstadt mit tollen Geschäften, einladenden Cafés und Restaurants. Der malerische Fluss Passer schlängelt sich durch die Stadt und lädt im Sommer zum Baden und Picknicken ein. Das ist noch längst nicht alles. In nur 10 Minuten erreicht man mit dem Auto das beliebte Ski- und Wandergebiet Meran 2000. Aber das Allerbeste ist, dass man in Meran schon im Februar bei milden Temperaturen draußen in der Sonne sitzen kann!

Das besondere Klima in Meran

Meran liegt zwar in den Südtiroler Alpen, dennoch ist das Klima hier fast schon mediterran. Das liegt an der besonderen Lage des eleganten Kurortes, der auch als Perle Südtirols bezeichnet wird. Die Stadt liegt gut geschützt im Passeiertal, das nahezu vollständig von bis zu 3.337 Meter hohen Bergen umringt wird, die Meran weitestgehend vor kalten Nordwinden schützen. Da sich das Tal nach Süden öffnet, kann warme Luft aus der Mittelmeerregion hineinströmen. Mit bis zu 300 Sonnenstunden im Jahr ist Meran, die nach Bozen die zweitgrößte Stadt in Südtirol ist, das ganze Jahr gut zu bereisen.

Das milde Klima der Region ist ebenfalls perfekt für den Anbau von Wein und Äpfeln.
Ein wenig überrascht – und zugegebenermaßen auch etwas enttäuscht – stellen wir fest, dass in Meran an jeder Ecke deutsch gesprochen wird. Uns war vorher nicht bewusst, dass die rund 41.000 Einwohner zur Hälfte italienisch- und deutschsprachig sind.
Promenaden in Meran

Da wir mit Hund unterwegs sind, erkunden wir die Umgebung erstmal zu Fuß und machen uns auf die Suche nach Grünflächen. Erfreut stellen wir fest, dass es in Meran unzählige schöne Promenaden und Wanderwege gibt, die allesamt üppig bepflanzt sind.
Tappeinerweg

Der berühmte Tappeinerweg zählt zu den schönsten Panoramawegen überhaupt. Er schlängelt sich oberhalb der Stadt am Hang des Küchelberges entlang bis zum Pulverturm. Auf dem gesamten Spaziergang und auf der Aussichtsplattform des Turms geniesst man atemberaubende Aussichten auf die Stadt und die umliegenden Berge, die man so schnell nicht wieder vergisst.

Gestiftet wurde dieser einzigartige Flanierweg von dem Botaniker, Arzt und Anthropologen Dr. Franz Tappeiner. Was für ein tolles Geschenk an die Stadt.



Pulverturm

Der Pulverturm von Meran markiert den Anfang oder das Ende des Tappeinerweg und liegt direkt über der Pfarrkirche. Mit seinen 26 Metern Höhe und den 111 Stufen bietet der Pulverturm einen atemberaubenden Ausblick über Meran und ist ein Besuch wert. Seinen Namen hat der Turm noch aus der Zeit des 30-jährigen Kriegs, als damals die Stadtväter das Schießpulver aus Sorge um Meran dort lagerten. Damals gab es noch eine Burg, die jedoch abgetragen und somit Geschichte ist. Der Turm hat beides überlebt und lädt seine Besucher mit seiner Aussichtplattform ein.


Passer

Die 43 km lange Passer entspringt den schneebedeckten Bergen am Timmelsjoch und mündet bei Meran als tosender Wildbach in die Etsch. Sie fließt mitten durch die Kurstadt und teilt sie in zwei Hälften: An der rechten Uferseite befindet sich der alte Stadtkern von Meran und auf der linken erstreckt sich das elegante Stadtviertel Obermais, welches wegen seiner herrschaftlichen Häuser im Volksmund auch „Villenviertel“genannt wird.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Lauf der Passer durch Meran begradigt und es wurden Maßnahmen ergriffen, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Heute ist der gesamte Verlauf der Passer eine beliebte Naherholungszone.
Sommer- und Winterpromenade

Besonders interessant finde ich, dass es entlang der Passer eine Sommer- und eine Winterpromenade gibt und dass man sich beim Gestalten dieser Spazierwege im 17. Jahrhundert etwas dabei gedacht hat.

Die Sommerpromenade erstreckt sich entlang des linken Passerufers und wird von Zedern, Riesenmammutbäumen, Pappeln, Palmen und vielen Kieferarten gesäumt, die dank ihrer üppigen Baumkronen viel Schatten spenden. Ein Spaziergang ist hier auch an sehr heißen Sommertagen erträglich.

Die Winterpromenade hingegen liegt auf der rechten Passerseite und bekommt viel Sonne ab. Daher eignet sie sich besonders für Spaziergänge in der kalten Jahreszeit.
Wandelhalle

Am Beginn der Winterpromenade befindet sich die Wandelhalle, eine überdachte Jugendstilgalerie von 1889, die nach Plänen von Dr. Franz Tappeiner als Veranstaltungsort für Konzerte und Kulturevents errichtet wurde und heute ein gemütliches Café beherbergt. Hier genießen wir im Februar auf der Terrasse im T-Shirt die warme Wintersonne und wollen gar nicht wieder aufstehen. Was für ein schönes und sonnenverwöhntes Fleckchen Erde Meran doch ist!

Gilf Promenade

Auch die Gilfpromenade ist ein wunderschöner Spazierweg, auf dem man das Gefühl hat, durch einen botanischen Garten zu flanieren. Hier gibt es viele Bänke zum Ausruhen. Dank der vielen subtropischen Pflanzen ist es an heißeren Tagen schön schattig.










Der Weg führt auf beiden Seiten der Passer entlang. Auf der rechten Seite geht er in den Tappeinerweg über und auf der linken mündet er in die Sommerpromenade.
Ponte Romano

Der Steinerne Steg ist die älteste Brücke über die Passer und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts über der Gilfschlucht gebaut. Sie wird auch Römische Brücke bzw. Ponte Romano genannt.

Passerpromenade

Als wir die elegante Kurpromenade mit ihren mondänen Jugendstil-Villen entlang gehen und über die beeindruckende Steinbrücke über den Fluss spazieren, fühlen wir uns in vergangene Kaiser-Zeiten zurück versetzt. Damals flanierten hier Kaiserin Sisi und andere Persönlichkeiten des europäischen Hochadels, die regelmäßig in den Kurort Meran kamen, um sich in dem wunderbar milden Klima zu erholen.

Die Passerpromenade erstreckt sich zwischen Theaterbrücke und Postbrücke am rechten Passerufer. Sie wird vom Kurhaus von Meran, einem von Klassizismus und Jugendstil geprägten Bau mit schönem Konzertsaal, beherrscht.
Kurhaus

Sisi-Weg
Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sisi, war viermal in Meran zu Gast. Sie hat mit ihrer Anwesenheit den Kurort bekannt gemacht. Ihr zu Ehren wurde ein Spazierweg benannt, der vom Kurhaus an der Kurpromenade zum Schloss Trauttmansdorff führt. Es geht an mehreren Stationen vorbei, die mit den Aufenthalten der Kaiserin in Verbindung stehen.
Außer den vielen Spazierwegen hat Meran noch jede Menge andere Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Schloss Trauttmannsdorff
Die größte Sehenswürdigkeit von Meran ist das Schloss Trauttmansdorff mit dem dazugehörigen botanischen Garten. Wie schon erwähnt, erreicht man das Schloss und die Gärten zu Fuß über den Sisi-Weg. Natürlich kann man auch mit dem Bus bzw. mit dem Auto dorthin fahren.

Die botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff wurden 2001 eröffnet und haben sich zu einem der beliebtesten Ausflugsziele Südtirols entwickelt. Auf einer Fläche von 12 Hektar befinden sich mehr als 80 Gartenlandschaften auf dem Gelände.
Leider öffnen das Schloss und die Gärten erst wieder am 1. April, so dass wir den Komplex leider nicht besichtigen können.
Altstadt mit Gassen und Passeirer Tor


Kirche St. Nikolaus

Sie ist das Wahrzeichen der Stadt: Die große römisch-katholische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in der oberen Laubenstraße mitten in der Altstadt. Im Jahre 1220 wurde die Pfarrkirche das erste Mal erwähnt. Sie ist eine der ersten reingotischen Kirchen Tirols und hat einen der höchsten Kirchentürme (83 Meter) des Landes, der weit über die anderen Dächer der Gebäude Merans herausragt und von überall aus der Ferne zu sehen ist. Nicht nur das Bauwerk selber, das seit 1980 unter Denkmalschutz steht ist sehenswert, sondern auch seine Fresken und Altare im Inneren.

Fußgängerzone und Laubengasse
Die Laubengasse in Meran ist eine wunderschöne, über 800 Jahre alte Einkaufsstraße inmitten der Altstadt. Die gepflegten Häuser sind teilweise mit Erkern und Torbögen verziert, was die Straße so besonders macht. Mit einer Länge von über 400 Metern ist sie ausserdem die längste Gasse dieser Art in Tirol und eine der ältesten. Hier kann man auch bei Regen gut geschützt unter den Arkaden an Juwelieren, kleinen Boutiquen und Feinkostläden entlang flanieren und zwischendurch in das ein oder andere Traditionscafé einkehren.

Glücklicherweise gibt es in den Meraner Lauben nur wenige der bekannten großen Modeketten, sondern eher viele kleine individuelle Läden.
Interessant finde ich, dass die Lauben in zwei Kategorien eingeteilt werden. Die „Wasserlauben“ befinden sich auf der Seite des Flusses Passer und Die „Berglauben“ auf der dem Berg zugewandten Seite.







Meran 2000





Du warst schon einmal in Meran und hast einen Tipp für mich in Meran oder Südtirol? Dann würde ich mich über einen Kommentar freuen.