Wanderung zur Basteibrücke: Unterwegs auf einem der schönsten Rundwege der Sächsischen Schweiz

Die Bastei ist die berühmteste Felsformation der Sächsischen Schweiz und zurecht eines der beliebtesten Ausflugsziele in Deutschland. Von der Basteibrücke im Elbsandsteingebirge genießt man einen spektakulären Weitblick.

Die durch bizarre Felsformen geprägte
Sächsischen Schweiz liegt südöstlich von Dresden


Wer, wie wir, die Sächsische Schweiz zum ersten Mal besucht, dem empfehlen wir den klassischen Wanderrundweg:

  • Von Rathen durch den Wald zur Felsenburg und zur Basteibrücke,
  • weiter zum Felsenstein,
  • über 700 Stufen durch die Schwedenlöcher hinab zum Amselgrund
  • und zurück nach Rathen.
  • Länge: ca 6 km
  • Höhe: ca. 400 hm
  • Dauer: ca. 2,5 Stunden


Eine abenteuerliche und unvergessliche Wanderung durch zerklüftete Felslöcher und enge Schluchten, über Holzstege, Steintreppen und Waldwege. Rechts und links des Weges bieten sich immer wieder tolle Ausblicke.

Der Rundweg ist durch die kräftigen Steigungen und die vielen Treppenstufen relativ anstrengend – aber es lohnt sich.

Start- und Endpunkt unserer Wanderung: Parkplatz Oberrathen

Gleich zu Beginn das erste Highlight:
Mit der Elbfähre setzen wir über nach Niederrathen

Wir parken unser Auto auf dem großen gebührenpflichtigen Parkplatz in Oberrathen, direkt an der Elbfähre. Trotz herrlichstem Wetter und obwohl Freitag ist, ist der Parkplatz nahezu menschenleer. Der Grund ist wohl der mit der Corona-Pandemie verbundene Lockdown, der seit dem 1. November 2020 in ganz Deutschland herrscht. Weil Hotel- und Gastronomiebetriebe geschlossen sind, bleiben die Besucherströme aus. Für uns ein Vorteil: Ohne Wartezeit überqueren wir mit der historischen und umweltfreundlichen Fähre den Fluss nach Niederrathen. Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten und kostet 2,50€ pro Person hin und zurück. Das Besondere: Die sogenannte Gierseilfähre nutzt als Antriebsenergie nur die Strömung der Elbe. Während der Überfahrt weiß ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Es ist interessant zu sehen, wie die alte Fähre angetrieben wird und gleichzeitig fasziniert mich die schöne Landschaft mit den steilen Felswänden. Ich bewundere die hübschen Häuser auf der anderen Seite, die einen phantastischen Blick auf die Elbe haben.

Der Kurort Rathen wird durch den Fluß Elbe in zwei Teile geteilt, die durch eine Personenfähre miteinander verbunden sind

Auf der anderen Flussseite in Niederrathen angekommen, gehen wir durch den kleinen, autofreien Ort ein Stück die Straße hinauf, vorbei an bunten Häusern und einladenden Cafés und Biergärten, die aufgrund des Corona Lockdowns leider geschlossen sind. Am Gasthof “Sonniges Eck” biegen wir links Richtung Amselgrund in den Wald ab. Die Sonne scheint aus allen Löchern und die Laubbäume präsentieren sich in wunderschönen bunten Herbstfarben. An der Weggabelung halten wir uns links, folgen dem Wegweiser “Bastei 30 Minuten” und wandern über langgezogene Stufen den relativ steilen Wanderweg mitten durch den Wald nach oben zum ersten Aussichtspunkt.

Mitten durch den Wald, über unzählige Treppenstufen führt der idyllische Weg zur in Richtung Basteibrücke

Tiedgeaussicht

Im oberen Drittel auf dem Weg zur Basteibrücke ist ein Abstecher zur Tiedgeaussicht (Rosenbettfels) unbedingt zu empfehlen.

Der Zugang befindet sich gegenüber des Mönchs, einem bekannten Kletterfelsen, der von einer eisernen Mönchfigur gekrönt wird. Auf der kleinen Aussichtsplattform des Tiedge, der ebenfalls ein Kletterfelsen ist und sechs verschiedene Kletterrouten bietet, lädt eine in Stein geschlagene Bank zum Verweilen ein. Wir nutzen die Gelegenheit, packen unsere mitgebrachten Brote aus und trinken einen Schluck Wasser. In der herrlichen Novembersonne genießen wir die grandiose Aussicht auf den Kurort Rathen und die Elbe, die sich etwa 200 Meter unter uns entlang schlängelt. Da kann einem schon etwas schwindelig werden. Dies ist auch eine gute Stelle, um ein paar schöne Erinnerungsfotos zu machen.

Unser erster Stopp auf dem Weg zur Basteibrücke ist die Tiedgeaussicht, die eine spektakuläre Aussicht bietet

Felsenburg

Ein Rundweg führt über gut gesicherte Eisenbrücken und Treppen durch die Felsenburg

Frisch gestärkt setzen wir unsere Wanderung zur Basteibrücke fort. Zwischen Felsen und einigen weiteren Aussichtspunkten geht es weiter bergauf zur Felsenburg. Kurz vor der 76 Meter langen Basteibrücke geht es rechts durch ein Drehkreuz zur historischen Ruine der Burg. Von hier sollen sich wunderbare Panoramaausblicke auf die umliegende Landschaft und auf die Basteibrücke bieten. Obwohl der Eintritt nur 2 Euro kostet, entscheiden wir uns gegen eine Besichtigung der Burgruine, weil auch so schon an jeder Ecke atemberaubende Aussichten auf uns warten. Außerdem ist unser eigentliches Ziel, die Basteibrücke, gerade menschenleer. Und das am Wochenende zur Mittagszeit! Normalerweise muss man ganz früh morgens oder spät abends hierher kommen, um überhaupt ein Bein an die Erde zu bekommen.

Basteibrücke

Die eindrucksvolle Basteibrücke gilt als Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz

Das ist sie also, die weltberühmte Basteibrücke, die wir schon auf unzähligen Bildern bewundern konnten. Die Brücke selbst hatte ich mir größer und länger vorgestellt, aber dennoch wurden meine Erwartungen übertroffen. Die Aussichten von der Brücke sind in alle Richtungen einfach phantastisch. Wir haben uns richtig viel Zeit gelassen, bei dem traumhaften Wetter den atemberaubenden Weitblick zu genießen. Da wir die Brücke fast für uns allein hatten, konnten wir ungestört und in aller Ruhe Fotos machen. Ein absolutes Privileg, denn an schönen Wochenenden sollen normalerweise bis zu 50.000 Besucher auf die Basteibrücke kommen.

Die Basteiaussicht

Die weltberühmte Basteiaussicht ist eine 305 m hohe Felskanzel, die 194 m über der Elbe empor ragt

Von der Plattform der Basteiaussicht, die sich in der Nähe des Basteihotels befindet, hat man wieder einen spektakulären Blick über die Elbe und die umliegenden Felsmassive. Leider sind seit 2016 die vorderen 10 Meter der Basteiaussicht aus Sicherheitsgründen gesperrt, weil der darunterliegende Fels porös ist. Die Basteiaussicht erhält eine neue schwebende Plattform aus Beton.

Ferdinandstein

Hinter der Basteibrücke hält man sich rechts und folgt dem Weg zum Ferdinandstein, der über ein paar Treppenstufen erreicht werden kann. Die Ausblicke auf die umliegenden Berge, die Bastei und die Felsenburg sind von hier einfach grandios.

Den besten Blick auf die Basteibrücke selbst genießt man von dem Aussichtspunkt „Ferdinandstein“
Vom Aussichtspunkt Ferdinandstein bietet sich auch eine unglaubliche Sicht auf das Elbsandsteingebirge

Schwedenlöcher

Wir machen uns wieder auf den Rückweg nach Rathen, gehen zurück am Hotel vorbei und folgen den Wegweisern zu den Schwedenlöchern. Dieser Abstieg soll einer der schönsten und markantesten sein. Der Wanderweg führt uns durch eine romantische und zugleich abenteuerliche Schlucht. Durch enge, klammartige Felsengassen über ca. 700 Stufen und zwei steile Eisenleitern wandern wir durch eine einzigartige moosgrüne und zerklüftete Felsenwelt. Hier herrscht ein kellerartig kühles, feuchtes Klima. Der Höhenunterschied von 160 m verlangt schon etwas Kondition. Die Schwedenlöcher erhielten ihren Namen im 30-jährigen Krieg, als die Dorfbewohner mit ihrem Hab und Gut in den teilweise sehr dunklen Schluchten mit zahlreichen Nischen vor den Angriffen der Schweden Schutz gesucht haben.

Eine Wanderung durch die Schwedenlöcher ist ein ganz besonderes Erlebnis

Amselgrund

Am Ende der Treppenstufen führt der Weg rechts zurück nach Rathen. Wir gehen jedoch links und erreichen nach wenigen hundert Metern den Amselfall. Außer einem kleinen Rinnsal und einer Gaststätte gibt es hier allerdings nicht viel zu sehen. Durch den Wald entlang des Amselsees führt der Weg wieder zurück nach Rathen.

Fazit

Einen Ausflug in die Sächsische Schweiz kann ich nur empfehlen. Die einzigartige Natur dieser Region hat mich unglaublich fasziniert, und die weltbekannte Bastei ist eine Besonderheit, die man unbedingt einmal gesehen haben sollte. Auch wenn die von uns gewählte Wanderstrecke sehr touristisch ist, ist sie unbedingt empfehlenswert. Sie ist sehr abwechslungsreich, führt durch wildromantische Natur und bietet atemberaubende Aussichten. Wir werden bestimmt wiederkommen und das nächste Mal ein paar Übernachtungen einplanen. Denn der riesige Nationalpark hat noch viel mehr zu bieten:

  • Etwa 400 km markierte und gepflegte Wanderwege
  • ca. 750 genehmigte und ausgewiesene Kletterfelsen
  • 50 km markierte Fahrradtouren
  • zahlreiche naturbelassene Aussichtspunkte
  • weitere Ausflugsziele, z. B. die nahegelegene Festung Königstein

Anfahrt mit dem PKW

Der Kurort Rathen wird durch die Elbe in die beiden Ortsteile Niederrathen und Oberrathen geteilt. Der Ortsteil Niederrathen ist verkehrsberuhigt und von Oberrathen aus nur mit einer Personenfähre zu erreichen.

Tagestouristen können ihr Fahrzeug auf dem Großraumparkplatz an der Elbe parken und anschließend mit der Fähre Richtung Bastei/Amselsee/Felsenbühne übersetzen.

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