Stavoren – Heeg – Sneek – Grou – Leeuwarden – Dokkum – Zoutkamp – Garnwerd – Groningen

Samstag der 23. Juli 2021. Der Wecker klingelt. Es ist 3.45 Uhr und ich würde mich am liebsten nochmal umdrehen, um noch ein paar Stunden zu schlafen. Aber es ist Zeit zum Aufstehen, wenn wir unseren Krantermin um 9.30 Uhr in der Marina Stavoren am niederländischen Ijsselmeer nicht verpassen wollen. Beim Blick aus dem Fenster bin ich plötzlich hellwach. Der kreisrunde orangefarbene Vollmond ist riesengroß und sieht mystisch aus. Voller Vorfreude machen wir uns kurz frisch, schnappen uns die gepackten Taschen und Hündin Luna und machen uns auf den Weg zu unserem 320 km entfernten Ziel. Mit unserem Bootstrailer am Auto benötigen wir knapp fünf Stunden.
Stavoren – Das Tor zu Friesland

Pünktlich um 9.15 Uhr erreichen wir die Marina Stavoren, wo wir für 9.30 Uhr telefonisch einen Krantermin vereinbart haben. Es war der letzte Termin an diesem Wochenende. Wir haben Hauptsaison und viele deutsche Bundesländer haben bereits Sommerferien. Wir haben ein bisschen Angst, dass es in allen Häfen der Stehenden Mastroute allgemein sehr voll ist.

Wir werden sehr freundlich empfangen und müssen nicht lange warten, bis unser Boot ins Wasser gelassen wird. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit. Unsere Fender könnten etwas Luft gebrauchen und werden prompt aufgepumpt. Als unser Motor Probleme macht, hilft man uns, das Boot aus dem Kranbereich herauszuziehen. Das Auto dürfen wir samt Trailer kostenlos auf dem Werftgelände stehen lassen. Ein toller Service!

Boat-Office
Unser Experiment Boat-Office kann beginnen. Wir wollen unser Homeoffice für ein paar Wochen auf unser Segelboot verlegen und auf diese Weise das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden. Die sogenannte Stehende Mastroute (Staande Mastroute) scheint uns dafür ideal zu sein, weil die Häfen nicht weit auseinander liegen. So können wir in den frühen Morgenstunden oder am Abend zum nächsten Hafen segeln und haben tagsüber genug Zeit zum Arbeiten.
Stehende Mastroute
Die „Staande Mastroute“ ist ein durchgehender Schifffahrtsweg quer durch die Niederlande von Delfzijl an der Emsmündung bis nach Vlissingen an der Südwestküste des Landes.
Über diese Route hat man die Möglichkeit, ganz Niederlande über Kanäle und Seen auf Binnengewässern zu durchqueren. Die Strecke wurde für Wasserfahrzeuge mit mehr als sechs Meter hohen Aufbauten errichtet und ist sowohl für die Berufs- als auch für die Sportschifffahrt gedacht, vor allem für große Motorboote und für Segelschiffe, deren Masten man nicht legen kann (deshalb die Bezeichnung Staande Mastroute). Sie stellt eine gute Alternative für die Fahrt über die Nordsee dar, beispielsweise bei schlechtem Wetter. Sie ist aber auch landschaftlich sehr reizvoll und touristisch interessant.

Wir entscheiden uns für die Nordroute und planen von Stavoren aus in Richtung Leeuwarden zu segeln. Aber erstmal bleiben wir ein paar Nächte in Stavoren liegen, um den hübschen Ort am Ijsselmeer etwas näher kennenzulernen.
Stadtinfos
Nachdem wir unser Boot sicher festgemacht, den Mast gestellt und die wichtigsten Sachen verstaut haben, unternehmen wir einen Spaziergang in den Ort.
Schon von weitem sehen wir den grasgrünen Deich auf dem jede Menge Schafe friedlich grasen. Als ich näher komme, um Fotos von den drolligen Tieren zu machen, fängt das eine Schaf an zu blöken. Keine Ahnung, was es mir damit sagen will.



Hinter dem Deich befindet sich noch ein Hafen mit unzähligen Booten in allen Facetten – die Marina Stavoren Buitenhaven (Außenhafen) mit dem eleganten Strandrestaurant „De Potvis“. Es wurde 2019 komplett neu gebaut und ist mit seinem freien Blick auf das Ijsselmeer sowohl tagsüber als auch abends ein lohnendes Ziel.

Auf dem Gelände der Marina befindet sich ebenfalls ein Campingplatz. Ein kleines Stück weiter erreichen wir, zur großen Freude unserer Hündin Luna, einen der beiden kleinen Sandstrände von Stavoren. Luna liebt Wasser und geht erstmal eine Runde schwimmen, während wir es uns auf der Decke bequem machen und ein wenig die herrliche Sonne genießen.



Da wir sehr unternehmungslustig sind, hält es uns nie besonders lange am Strand. Wir wollen uns unbedingt noch die Innenstadt mit dem alten Hafen anschauen.
Ein wunderschöner Spaziergang führt über den Deich direkt am Ijsselmeer entlang von der neuen Schleuse bis zum Alten Hafen (Oude Haven). Aber wir entscheiden uns für den anderen Weg am Stadthafen vorbei durch die Stadt.



Wir überqueren die neue Johan Friso-Schleuse über die imposante Hebebrücke. Die Schleuse ist die wichtigste Verbindung zwischen dem Ijsselmeer und den friesischen Seen. Sie besteht aus zwei Schleusenkammern von unterschiedlicher Größe, wobei die südliche Schleusenkammer für den Verkehr auf das Ijsselmeer und die nördliche für den ins Inland genutzt wird. Als Schiffer eines Sportbootes ist man, wenn man auf das Meer fahren möchte, dazu verpflichtet, am linken Ufer im dafür vorgesehenen Wartebereich fest zu machen und auf die Öffnung der Schleuse zu warten.
Wir bleiben eine Weile an der Schleuse stehen und beobachten fasziniert, wie immer wieder zahlreiche Boote in die Schleuse einfahren, der Straßenverkehr angehalten und die Brücke nahezu geräuschlos hochgezogen wird, die Boote unter der Brücke durchfahren und die Brücke wieder geschlossen wird.


Gleich hinter der Brücke befindet sich das Restaurant De Kruitmolen. Von der Terrasse aus hat man einen schönen Blick auf die Schleuse. Hier lassen wir uns nieder, stossen auf den Beginn unserer Reise an und beobachten die vielen vorbeiziehenden Schiffe. Gegenüber von dem Restaurant befindet sich eine beliebte Fischbude, die wir bei nächster Gelegenheit bestimmt noch besuchen werden.

Unser erster Eindruck von Stavoren ist sehr positiv. Wir möchten unbedingt noch mehr sehen und spazieren weiter am malerischen Stadthafen (Gemeentehaven) entlang in Richtung alten Fichereihafen.

Wir wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen. Überall Boote, kleine Grachten und Kanäle, Brücken mit bunten Blumenkästen und hübsche Häuser mit kleinen gepflegten Vorgärten.




Besonders schön: Über die ganze Stadt verteilt finden wir viele Informationstafeln, die uns einen Einblick in die interessante Geschichte von Stavoren geben.
Wir erfahren, dass Starum oder Staveren um das Jahr 900 entstanden ist und einst eine wohlhabende Hansestadt war. Sie hat heute ca. 996 Einwohner und ist die älteste der elf friesischen Städte.

Das Zentrum von Stavoren ist überschaubar und heimelig. Es gibt ein paar kleine Geschäfte, darunter verschiedene Antiquitätenläden und nette Boutiquen.

Ein paar hübsche Restaurants und Cafés laden zum Verweilen ein. Besonders interessant fanden wir das Restaurant und Hotel de Vrouwe van Stavoren, wo man in alten Schweizer Weinfässern übernachten kann.



Aber hauptsächlich dreht sich in Stavoren alles um die Schifffahrt. Es gibt mehrere Werften, Schiffsausrüster und zahlreiche Häfen. Kein Wunder, denn heutzutage werden die Haupteinnahmen der Stadt durch Wassersport erzielt.

Rund um den alten Fischereihafen gibt es jede Menge zu entdecken. Neben einladenden Gaststätten stehen hier farbenfrohe neue Häuser, die den historischen Hafenfronten nachempfunden sind und Erinnerungen an Kopenhagen wecken. Wo einst die für die Zuiderzee-Fischerei typischen Holzboote lagen, haben nun moderne Fischkutter aus Stahl ihren Heimathafen.



Die Statue der kleinen Frau von Stavoren, die über den alten Hafen hinweg auf das Ijsselmeer blickt, ist sehr bekannt. Eine mittelalterliche Legende besagt, dass die Dame von Stavoren ein Symbol für den rätselhaften Niedergang der einst sehr wohlhabenden Stadt ist.



Ein paar Meter weiter steht der berühmte Fisch von Stavoren. Dies ist einer der elf Brunnen des 11-Brunnen-Projekts. Die friesische Stadt Leeuwarden wurde im Jahr 2018 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt und 11 internationale Designer wurden gebeten, für jede der friesischen Elfsteden einen Brunnen zu entwerfen. Der New Yorker Künstler Mark Dion entwarf diesen riesigen Fischbrunnen, in Anlehnung an die Legende der Frau von Stavoren, der gleichzeitig ein Spielobjekt ist. In der riesigen Öffnung des Fischmauls kann man sogar für ein Foto posieren.


Idyllisch bei Sonnenuntergang ist die Mole mit den beiden Leuchtfeuern an der Einfahrt zum Alten Hafen. Von hier aus hat man einen weiten Blick über das Binnenmeer. Die 1884 von einer englischen Firma errichteten Seezeichen weisen zusammen mit dem Stavorener Leuchtturm den Schiffen den Weg.

Mitten in der Stadt entdecken wir einen Supermarkt, der nicht nur einen Parkplatz für Autos hat, sondern auch eigene Anlegeplätze für Boote. Wie cool ist das denn? Mit dem Boot zum Einkaufen fahren!

Wow! Direkt gegenüber von dem Supermarkt befindet sich ein Neubaugebiet mit luxuriösen modernen Häusern direkt am Wasser. Jedes dieser Häuser hat einen eigenen Bootsparklplatz im Garten und eine Badeleiter. Ein Traum!



Bei unserem Spaziergang durch Stavoren fallen uns an jeder Ecke seltsame Schilder mit dem WhatsApp-Logo auf. Was hat das zu bedeuten? In den Niederlanden haben sich vor einiger Zeit viele WhatsApp-Gruppen zum Nachbarschaftsschutz gebildet. Allein bei der Bürgerinitiative „WhatsApp Buurtpreventie“ sind mittlerweile 7300 Gruppen registriert. Über diese Gruppen informieren Nachbarn einander per Handy, wenn sie in ihrer Straße etwas Verdächtiges beobachten. Wir kannten diese Art von Nachbarschaftsschutz noch nicht und finden die Idee nachahmenswert.
Hafeninfos
In dem kleinen, nicht einmal 1.000 Einwohner zählenden Ort Stavoren gibt es insgesamt fünf Häfen. Zum Einkranen können wir die Marina Stavoren Binnenhafen sehr empfehlen. Das Kranen kostet nur 65€ und Auto inklusive Trailer dürfen während des gesamten Urlaubs kostenlos hier parken. Liegeplätze und Ausstattung der Marina sind ebenfalls sehr gut. Auch der Gemeentehaven, der direkt in der Stadt liegt, ist sehr schön. Hier gibt es etwas mehr zu gucken. Die anderen Häfen haben wir nicht besucht.
1. Marina Stavoren




Die Marina Stavoren umfasst den Binnenhafen und den Außenhafen, welcher besonders gerne von sportlichen Seglern genutzt wird während der Binnenhafen vor allem bei Familien beliebt ist. In den Häfen gibt es einen kleinen Supermarkt, ein Restaurant, einen Waschsalon, eine Fahrradvermietung, ein Hallenbad, einen überdachten Spielraum, diverse Spielplatzgeräte im Freien, einen Bootsmakler und eine Bootsvermietung.





2. Gemeentehaven Stavoren





Heeg – Ein traditionelles Fischerdorf


Heute haben wir perfekten Wind von achtern. Daher machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel unserer Reise: Nach Heeg. Die gut 10nm lange Route ist wunderschön und führt abwechselnd mal durch schmale Kanäle, mal durch größere Seen. Wir genießen den Wind, die Wellen und die unberührte Natur und erreichen unser Ziel nach dreieinhalb Stunden.

Wir haben jetzt schon den Eindruck, dass die niederländischen Häfen allgemein unglaublich gut organisiert sind. Kaum biegen wir in die Hafeneinfahrt von Heeg ein, bekommen wir einen freien Liegeplatz zugewiesen, der zur Größe unseres Bootes passt. Wir haben großes Glück und ergattern einen der letzten drei Plätze. Die anderen beiden Plätze werden nur wenige Minuten später belegt.


Hafeninfos
Der direkt am Stadtrand von Heeg gelegene Passantenhaven Heegerwâl wurde im Winter 2015/16 vollständig modernisiert und bietet genügend Platz für über hundert Yachten bis zu 50m Länge. Der Hafen verfügt über alle üblichen Einrichtungen. Strom und Wasser sind an den Liegeplätzen vorhanden, Duschen, WC und Waschraum (inklusive Waschmaschine und Trockner) befinden sich im neuen Hafengebäude in der Mitte des Hafens sowie in einem Sanitärcontainer an der nördlichen Seite des Hafenbeckens.
Auf dem Gelände gibt es auch einen Campingplatz, einen Spielplatz, einen Outdoor-Fitnessparcours mit Geräten und Aufenthaltsräume. Hunde müssen natürlich angeleint werden, sind aber überall herzlich willkommen. Überhaupt scheinen die Holländer sehr hundefreundlich zu sein. Überall in den Straßen und auf den Booten sehen wir Vierbeiner.

Direkt am Hafen gibt es auch einen schönen kleinen Sandstrand, der ideal für Kinder und Hunde geeignet ist, denn hier ist das Wasser flach. Die Wasserqualität hier wird in der Saison regelmäßig kontrolliert und ist überwiegend gut.

Der Hafen ist modern und sehr gepflegt. Um 22 Uhr ist „Hafenruhe“. Dann wird auch das Sanitärgebäude geschlossen und gründlich gereinigt. Wer sich dann noch nicht die Zähne geputzt hat, muss dies draußen oder auf dem Boot erledigen. Extra Toiletten gibt es draußen. In den Niederlanden scheint es üblich zu sein, dass die Sanitärräume nachts abgeschlossen werden und separate Nachttoiletten zur Verfügung stehen.



Für die nächsten Tage ist schlechtes Wetter mit starkem Wind und Regen angesagt. Daher werden wir hier im Passantenhaven Heergerwâl ein paar Nächte bleiben und auf besseres Wetter warten. Direkt vor unserem Liegeplatz haben wir Rasen, was perfekt für Luna ist. Das Ortszentrum ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Es könnte nicht besser sein.


Stadtinfos
Nachdem wir uns beim Hafenmeister angemeldet haben, unternehmen wir einen Spaziergang in die Stadt. Wieder sind wir ganz begeistert, wie hübsch es hier ist.


Überall Kanäle mit Häusern direkt am Wasser und kleinen Booten davor. Die gemütliche Einkaufsstraße mit den hübsch restaurierten historischen Gebäuden, lädt zum Flanieren ein.

Hier gibt es ein paar Geschäfte des täglichen Bedarfs, Restaurants, Eisdielen und einen großen Segelladen. Hier haben wir u.a. eine Rettungsweste für Luna gekauft. Einen Supermarkt und eine Bäckerei finden wir ein paar Straßen weiter. Der Ort ist klein, aber unglaublich idyllisch und geschichtsträchtig. Das fängt schon beim Namen an.
Der älteste bekannte Name des Dorfes ist Hagekerke, der aus einem Dokument aus dem Jahre 1132 hervorgeht. Niemand weiß genau, warum das Dorf so genannt wurde. Manche sagen, die Kirche (Kerk) war von einer Hecke (Haga) umgeben. Andere sagen, der Name stamme von dem alten friesischen Wort „Hag“, was die Höhe der Kirche bedeutet. Später, im Jahr 1388, verschwand „kerk“ aus dem Namen, 1505 wurde der Ort in Heech umbenannt und 74 Jahre später wurde daraus Heeg.

Außerdem war Heeg in Friesland einst ein altes Fischerdorf mit internationalen Handelsbeziehungen. Schon im 17. Jahrhundert brachten friesische Fischer von hier gefangene Aale bis nach London. Diese Handelstradition endete erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Heute soll es in ganz Friesland nur noch 14 Berufs-Binnenfischer geben, die ihren Fang an die lokalen Gastronomen verkaufen.


Aufgrund der idealen Lage am Heegermeer und an zahlreichen Flüssen hat sich Heeg im Laufe der Jahre zu einem bekanntes Wassersportzentrum entwickelt. Deshalb findet man hier eine Reihe von Bootswerften, Jachthäfen und Segelschulen. Auch für Camper, Fahrradfahrer und Naturliebhaber ist der etwa 2225 Einwohner zählende Ort aufgrund seiner besonders zentralen Lage in Südwestfriesland ein beliebtes Urlaubsziel.
Zu den wenigen Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt beispielsweise das Besucherzentrum für traditionellen Bootsbau mit der Möglichkeit, den Bau einer Palingaak zu verfolgen.
Besonders sehenswert sind auch die vielen historischen Gebäude im Ortskern, wie zum Beispiel das alte Kapitänshaus Siet U Sels.

Obwohl Heeg nur knapp 2300 Einwohner hat, gibt es hier gleich drei große Kirchen: Die reformierte Haga Kerk (Hervormde Kerk) von 1745, die katholische Sint Jozefkerk und die protestantische Ichtuskerk.



Die imposante reformierte Herformde Kerk wurde 1840 als Ersatz für eine ältere Kirche aus dem Jahre 1745 errichtet, die wiederum ein mittelalterliches Armenhaus ersetzte. Es handelt sich um eine einschiffige Kirche mit einem hölzernen Giebelturm und einer Krone von 1797. die Glocke wurde bereits 1616 gegossen.






Die drei Tage in Heeg haben uns ausgesprochen gut gefallen. Aber jetzt ist es an der Zeit, weiterzuziehen. Ganz früh morgens machen wir uns auf den Weg in den nächst größeren Ort Sneek. Wir wollen gegen Mittag dort sein, um noch einen guten Liegeplatz zu bekommen. Während der Hochsaison kann es sogar sein, dass man, wenn man spät dran ist, in den Häfen rund um die Stehende Mastroute überhaupt keinen Liegeplatz mehr bekommt und weiterfahren muss.
Sneek – Die Stadt mit dem Wassertor


Nach einer abwechslungsreichen und spannenden Fahrt vorbei an Kuhweiden, Schilfgürteln und Wohngebieten mit Luxusgrundstücken erreichen wir den Ort Sneek auf dem Flüsschen De Geau. Kurz bevor wir in der Stadt ankommen, überqueren wir die Autobahn A7 über ein Aquädukt. Jetzt noch etwa 1 km, dann sind wir in der Innenstadt.









Schon von weitem empfängt uns das Wahrzeichen der Stadt: Das imposante Wassertor. Sneek hatte einmal fünf Wassertore. Das heute noch vorhandene stammt aus dem Jahre 1613 und lässt erahnen, wie beeindruckend die gesamte Festungsanlage einmal gewesen sein muss. Sneek gilt als der einzige Ort in Friesland, der mit einer umlaufenden Mauer gesichert war.

Das Tor wurde verwendet, um den Wasserzugang zur Stadt zu schließen. Seit 1613 dient der Waterpoort nur noch als Ziertor und hat keine militärische Verteidigungsfunktion mehr.
Übrigens geht die Uhr in der Mitte des Tores immer 5 Minuten vor. Das stammt noch aus der Zeit, als der Waterpoort noch Teil des Stadtwalls war, der sich um die Stadt zog. Denn so hatte man immer noch genügend Zeit, die Stadt rechtzeitig zu verlassen oder noch hinein zu kommen. Denn nachts wurden die Schotten dichtgemacht.

Wir fahren noch durch ein paar Zug-Brücken hindurch und erwischen schließlich einen freien Platz mitten in der Stadt direkt an der Kaimauer. Ein Traum wird wahr. In Amsterdam habe ich die Menschen immer beneidet, die mit ihren Booten mitten in der Stadt liegen und dort übernachten. Jetzt bin ich einer dieser Menschen. Die Liegeplatzgebühr in Höhe von 12,30 Uhr bezahlen wir bequem mit dem Handy. Am Ufer findet man hierfür den QR-Code. Wer das nicht möchte, wartet einfach auf den freundlichen Hafenmeister, der gegen 18 Uhr seine Runde dreht und gern ein nettes Pläuschchen hält.




Wir dürfen das Sanitärgebäude des Hafens von Sneek mitbenutzen, welches erst 2017 erneuert wurde. Diese neue Anlage befindet sich an der Somerrakpromenade. Die Duschen und Toiletten sind in einem neuwertigen Zustand und kosten nichts extra. Toiletten sind nach Geschlecht getrennt, die Waschbecken und Duschkabinen nicht. Es gibt sogar eine geräumige Familiendusche. Waschbecken zum Geschirr abwaschen stehen in einem separaten Gebäude zur Verfügung. Auch hier in Sneek gibt es wieder Nachttoiletten, weil das Hauptgebäude ab 21 Uhr abgeschlossen wird.

Am 18. Mai 2018 startete das Projekt 11 Fountains: Internationale Künstler errichten in elf Städten Frieslands einen Brunnen als Treffpunkt. Sneek ist eine der Friese Elfen Steden (Elf Städte). Für Sneek hat der deutsche Bildhauer Stephan Balkenhol eine lebensgroße Holzfigur mit goldenem Füllhorn geschaffen, aus dem Wasser sprudelt. Das Standbild bezieht sich auf Fortuna, die Göttin des Glücks und die Schutzherrin von Städten, Familien und Völkern. Das überfließende Horn symbolisiert den materiellen Wohlstand des Glücklichen, der damit in Berührung kommt. Doch die goldene Kugel dreht sich fortwährend um ihre eigene Achse, so dass das Wasser, ebenso wie der Zufluss aus dem Brunnen, eine unberechenbare wilde Kraft wird. Der Überfluss, der sich zufällig über uns ergießt, kann uns vom Schicksal genauso schnell wieder genommen werden.
Zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört, neben dem Wassertor, das Fries Scheepvaart Museum (Schiffahrtsmuseum). Hier erfährt man ebenfalls viel Wissenswertes über die Geschichte von Sneek.




In der Marktstraat Nunner 11 steht das hübsche Rathaus aus dem Jahre 1478. Das Gebäude wurde im Laufe der Jahre mehrere Male umgebaut und vergrößert. Die Freitreppe zum Eingang stammt aus 1745 und ist bis heute erhalten. 1763 erhielt das Stadhuis seine heutige Fassade im Rokoko-Stil. Dieser Baustil entstand damals in Frankreich und Italien. Die Innenräume des Rathauses sind nur einmal im Jahr, am Tag des Denkmals, zu besichtigen.






Cafés, Geschäfte und Restaurants gibt es in der knapp 34.500 Einwohner zählenden Stadt Sneek reichlich. Die Stadt ist deutlich größer, als die beiden vorherigen Orte, die wir besucht haben. Das merkt man auch an dem regen Schiffsverkehr, der auf den Grachten der Innenstadt herrscht. Es ist spannend, dem Treiben auf dem Wasser zuzuschauen.










3 Tage und 2 Nächten haben wir uns Zeit gelassen, um die Stadt Sneek ausgiebig zu erkunden. Wir haben in unterschiedlichen Restaurants gegessen, sind durch die Stadt gebummelt, haben Spaziergänge unternommen und haben die Zeit in dieser lebendigen Stadt sehr genossen. Gespannt machen wir uns wieder auf den Weg. Unser nächstes Ziel heißt Grou.
Grou (Grouw) – Die Wiege der friesischen Kultur
Von Sneek aus fahren wir über den viel befahrenen und von der Berufsschiffahrt intensiv genutzten Prinses Margrietkanaal nach Grou.



Stadtinfos
Grou ist mit etwa 5.400 Einwohnern der wichtigste Ort der Gemeinde Boarnsterhim. Die Lage am Pikmeer und am Prinses Margrietkanaal, das gemütliche Zentrum, die vielen Geschäfte, Kneipen und Restaurants machen Grou zu einem lebendigen Ort.

Ein unvergesslichen, schönen Abend verbringen wir im Tapas Restaurant von Herman Serveert. Wir landen zufällig hier, weil das Restaurant mit der auffälligen, blauen Fassade sehr einladend aussieht und draußen noch Plätze frei sind. Kurz nachdem wir Platz genommen haben, kommt der Chef persönlich zu uns an den Tisch und fragt uns freundlich, ob wir eine Reservierung haben. Wir verneinen und erfahren, dass das Restaurant eigentlich für die nächsten Monate restlos ausgebucht ist – zumindest innen. Wenn wir draußen sitzen bleiben, können wir eine Kleinigkeit essen – allerdings gibt es keine Gerichte à la Carte, sondern ein Überraschungsmenü. Wir überlegen kurz, denn eigentlich wollen wir nur eine Kleinigkeit essen. Aber schließlich entscheiden wir uns doch für das Überraschungsmenü und werden nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil.

Wir werden drei Stunden lang mit einem hervorragenden mehrgängigen Tapas-Menü verwöhnt. Jeder Gang wird charmant vom Chef persönlich serviert, immer mit einer interessanten Erklärung der Speisen. Wir sind als Fremde gekommen und haben das Gefühl, als Freunde zu gehen. Schade, dass wir so weit weg wohnen, sonst könnte das unser neues Lieblingsrestaurant werden.

Ursprünglich war Grou ein von Kanälen und Häfen durchzogenes Dorf der Bauern, Fischer und Schiffer. Anhand von Erdbohrungen in der Warft hat man herausfinden können, daß der Ort etwa 1200 Jahre alt ist.

Grou wird auch als die Wiege der friesischen Kultur betrachtet. Die Brüder Halbertsma, die hier geboren und aufgewachsen sind, haben im 18. und 19. Jahrhundert viel für die Erhaltung der Friesischen Sprache getan. Im Museum ‚de Trije Gritenijen‘ kann man vieles über diese besonderen Brüder erfahren und besichtigen.




Die Sint Piterkirche an der Kerkstraat im Zentrum von Grou, wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Der typische Satteldachturm stammt aus späteren Zeiten. In der Kirche befinden sich zwei sogenannte Herrenbänke und eine Van-Dam-Orgel aus dem Jahre 1853. Am Kirchzaun liegen die Grabsteine der beiden bereits erwähnten Brüder Eeltje und Tjalling Halbertsma, die in Friesland als Dichter/Schriftsteller allgemein bekannt sind.

Einmalig für Grou ist das Sint Piterfest. Anstelle von Sankt Nikolaus kommt jedes Jahr am 21. Februar Sankt Peter (Sint Piter) hierher. Dieser (Friesisch sprechende) Heilige wurde nach dem Apostel Petrus benannt, dem Schutzheiligen der Fischer und Schiffer.
Im Laufe der Zeit ist Grou zu einem international bekannten Wassersportzentrum gewachsen. Viele Werften und Segelmachereien ließen sich hier nieder. In dem modernen Yachthafen gibt es genügend Bootsliegeplätze.
Hafeninfos

Der elegante Passantenhaven Grouw ist supermodern. Besonders schön sind die nagelneuen breiten Holzstege. Die Boxen sind nach Länge und Breite sortiert. Einfach eine geeignete Box aussuchen und beim Hafenmeister anmelden.

Da der Hafen direkt am Princess Margrietkanaal und am Pikmeer liegt, kann das Anlegen in der Box durch Schwelle der großen Schiffe und Seitenwind erschwert werden. Außerdem wird im Hafen oft mit Wellenschlag gefahren. Beim Verlassen des Hafens auf den Verkehr achten, der hat immer Vorfahrt.

Im Restaurant Het Teehuis, direkt am Yachthafen, gönnen wir uns erstmal einen Latte Macchiato und ein Stück Kuchen. Die gut besuchte Location ist innen und außen sehr geschmackvoll eingerichtet. Wifi ist kostenlos und der Empfang ist gut, daher klappen wir unsere Laptops auf und arbeiten erstmal.





Die Sanitäranlagen sind tagsüber meistens offen. Ab 21:00 h sind diese mit einem Code zugänglich, den man bei der Anmeldung vom Hafenmeister bekommt. WC und Duschen sind sehr sauber, jedoch ohne Seife und Papierhandtücher und es gibt kein Toilettenpapier und keine Klobürsten. Duschen kostet 0,50 €/4 Min.

Nachdem wir zwei Nächte in Grou verbracht und uns den Ort in Ruhe angeschaut haben, setzten wir unseren Törn fort in Richtung Leeuwarden.

Wergea

Auf dem Weg von Grou nach Leeuwarden haben wir die Wahl: Entweder folgen wir der offiziellen Stehenden Mastroute, die seit 2009 den Ort Wergea umgeht, oder wir nehmen die alte Strecke über den sehr kleinen und engen Wargaastervaart-Kanal mitten durch den Ort.




Während die vor uns fahrenden Boote alle die Umleitung nehmen, entscheiden wir uns spontan für die Ortsdurchfahrt. Was für eine gute Entscheidung: Wergea ist das bezauberndste Dorf, welches wir je gesehen haben. Diesen Ort mit seinen rund 1700 Einwohnern und den zwei Kirchen muss man einfach lieben.
Die Fahrt führt an vielen hübschen kleinen Häusern vorbei, die sich im Wasser spiegeln. Die Bewohner winken uns freundlich zu. Wir genießen die herrliche Ruhe und die schönen Ausblicke. Mitten im Ort taucht plötzlich eine Klappbrücke auf, die extra für uns geöffnet wird. Viel zu schnell erreichen wir das Ortsende und sind traurig, dass die idyllische Fahrt schon zu Ende ist.


Aber auch die nun folgende Strecke über den Van Harinxmakanaal nach Leeuwarden ist sehr spannend und abwechslungsreich.
Leeuwarden – Europäische Kulturhauptstadt 2018
Zunächst überqueren wir die Autobahn N31 über das Aquädukt Langdeel. Es ist ein komisches Gefühl, mit dem Boot über eine Autobahn zu fahren.

Wir fahren an unzähligen Wassergrundstücken und Hausbooten vorbei. Langsam haben wir das Gefühl, das in Friesland jeder am Wasser wohnt. Es macht Spaß, sich die schönen Häuser anzuschauen und die unterschiedlichen Boote, die davor parken.







Auf unserem Weg in das Stadtzentrum passieren wir mehrere Strassenbrücken und eine Eisenbahnbrücke. Meistens müssen wir nur kurz warten, bevor die Brücken geöffnet werden.


Schon das Einfahren in das Zentrum von Leeuwarden ist ein unglaublich schönes Erlebnis. Die Gebäude sind größer und moderner als in den vorherigen Orten. Der Bootsverkehr nimmt zu. Wir staunen über die vielen großen Boote – eins schöner als das andere.


Die Hauptstadt Frieslands wird auch „friesische Schönheit“ genannt und ist die Stadt der vielen Namen: Leeuwarden, Liwwadden, Leewadden, Ljouwert, Luwt und Lintwarde sind nur einige davon.
In der Innenstadt kann man mit dem Boot wieder überall seitwärts festmachen. Als wir gegen 14 Uhr ankommen, sind allerdings schon fast alle Plätze belegt. Direkt am Westerpark unter Bäumen finden wir noch eine Mini-Lücke, in die wir uns mit unserem kleinen 7-Meter-Boot quetschen können. Mit den tief hängenden Ästen der Bäume passt es geradeso. Der Platz ist perfekt: Vor dem Boot haben wir Rasen, im Park gibt es eine Freilauffläche für Hunde, das Sanitärgebäude ist nicht weit und die Innenstadt ist auch gleich um die Ecke.

Wie immer, gehen wir direkt nach dem Anlegen erstmal auf Erkundungstour.Wir sind begeistert. Eine schöne historische Altstadt mit den typischen Grachten und einer große Anzahl an denkmalgeschützten Gebäuden und Schiffen prägt das Zentrum von Leeuwarden.

Die Stadt, in der einst Mata Hari geboren wurde, hat etwas weniger als 100.000 Einwohner. Ein Besuch dieser liebenswerten Stadt, die Europäische Kulturhauptstadt 2018 war, lohnt sich auf alle Fälle. Brücken mit üppig blühenden Blumengirlanden überspannen Grachten, bezaubernde Backsteinhäuser säumen enge Gassen, Cafés auf Straßen und historischen Plätzen laden zu einem Besuch ein. Wir wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen. Es gibt so viel zu sehen.


Nicht weit von unserem Liegeplatz am Westerpark entfernt entdecken wir schon das Wahrzeichen der Stadt: Den schiefen Turm De Oldehove, der sich sogar noch stärker neigt als der Schiefe Turm von Pisa. Der Bau wurde im Jahr 1529 begonnen und bald wieder eingestellt, da der Turm aufgrund des schlechten Untergrunds umzustürzen drohte. Von den geplanten 120 Metern wurden nur 39 Meter realisiert. Heute ist der Turm stabilisiert und eine Besteigung bis zur Aussichtsplattform ganz oben ist möglich. Von hier aus hat man einen tollen Panoramablick auf Leeuwarden und Friesland.
De Waag

Bei unserem Stadtbummel durch die Innenstadt entdecken wir schon von weitem eines der hübschesten Häuser der Stadt: De Waag, die historische Stadtwaage, in der jetzt ein Café-Restaurant untergebracht ist. De Waag ist ein im Renaissancestil reich verziertes Bauwerk an der Waagplein, einem der kleinen Kanäle, die durch das Zentrum fließen. Besonders bei so schönem Wetter wie heute gibt es nichts Besseres, als hier draußen einen Latte Macchiato zu trinken und sich unter die Einheimischen zu mischen.
City

Auch shoppen kann man in dieser internationalen Studentenstadt hervorragend. Die hübsche Kleine Kerkstraat mit ihren außergewöhnlichen Boutiquen wurde sogar schon zweimal zur schönsten Geschäftsstrasse der Niederlande gewählt.


Stadhuis Leeuwarden


Einen kleinen Abstecher wert ist auch das Stadhuis. Obwohl es nicht unbedingt zu den Topp-Attraktionen der Innenstadt zählt, ist das 1715 im klassizistischen Stil erbaute Rathaus auf dem Hofplein hübsch anzusehen. Noch schöner ist die Oranjelinde, die mitten auf dem Platz davor steht und von einem fein verzierten schmiedeeisernen Zaun umgeben ist.

Saint Boniface Kirche

Die beeindruckende St. Bonifatius Kirche ist fast überall von der Innenstadt aus zu sehen. Die römisch-katholische Pfarrkirche mit dem höchsten Kirchturm in der Region Friesland wurde 1882 im gotischen Stil erbaut. Benannt wurde sie nach dem englischen Missionar Bonifatius.
Keramykmuseum im Pincessehof
Wer ein Museum besuchen möchte, der sollte sich das im 1731 erbaute Keramykmuseum im Princessehof anschauen. Benannt wurde das Museum nach der Prinzessin, die dieses Gebäude früher einmal besaß und damit begann, Töpferwaren zu sammeln. Heute ist darin eine umfassende Keramik-Ausstellung zu sehen, von Delfter-Keramik bis zu chinesischen Zhangzhou-Teller, prunktvollen Vasen und epochalen Fliesenbildern.

Bahnhof
Der Bahnhof Leeuwarden ist der größte Bahnhof der niederländischen Provinz Friesland und wurde am 27. Oktober 1863 mit der Bahnstrecke nach Harlingen eröffnet. Im Jahr 2000 wurde das Bahnhofsgebäude komplett renoviert und modernisiert.



Meine Lieblings-Sehenswürdigkeit ist der Brunnen vor dem Bahnhof, der eher ein Kunstwerk ist, das von einem Wassernebel umhüllt wird. Er ist Teil des Projekts 11 Brunnen in 11 friesischen Städten. Das Kunstwerk „Love“ besteht aus zwei sieben Meter hohen weißen Skulpturen, welche die Köofe eines Jungens und eines Mädchens darstellen. Sie schauen sich gegenseitig mit geschlossenen Augen an, während um sie herum permanent Wassernebel vom Boden aufsteigt. Das sieht wunderschön aus. Die Idee dazu kam dem spanischen Künstler James Plensa als er den Morgennebel über den Feldern von Friesland sah. Er bezeichnet die beiden Figuren des Nebelbrunnen als Träumer mit einer verheißungsvollen Zukunft.


Weil wir am Tag nicht geschafft haben, uns zu Fuß alle Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen, schnappen wir uns abends noch einen E-Roller, um eine kleine Stadtrundfahrt zu unternehmen.

Die auffälligen grünen Roller stehen überall in der Stadt und können nach vorheriger Registrierung einfach per App gemietet werden. Praktisch ist, dass man das Fahrzeug nicht wieder zum Ausgangspunkt zurückbringen muss, sondern es überall abstellen kann.
De Blockhuispoort

Auf unserer Spritztour kommen wir an einem schön beleuchteten Gebäude vorbei, das wie ein kleines Schloss aussieht. De Blokhuispoort ist ein Gebäudeensemble von 1877 in dem sich früher ein Gefängnis befand. Heute ist der Blokhuispoort eine Kulturstätte und ein Hostel. Außerdem haben sich in einigen der ehemaligen Zellen Ateliers und Boutiquen niedergelassen. Ein gutes Restaurant mit einer schönen Aussenterrasse gibt es in dem ehemaligen Gefängnis auch: Das Drink & Eetlokaal Proefverlof.

Universität
Leeuwarden ist eine kleine dynamische Studentenstadt. Erst seit 2010 ist es möglich, hier zu studieren. Im Jahr 2016 wurde der Universitätscampus Fryslân Teil der Universität Groningen und änderte seinen Namen in Campus Fryslân. 2018 wurde der Campus Fryslân offiziell als elfte Fakultät der Universität Groningen anerkannt.

Museumhaven


Die Liebhaber alter Schiffe sollten auf jeden Fall einen Spaziergang durch den Museumhaven einplanen. Einige der Schiffe, die an der Willemskade liegen, sind über hundert Jahre alt. Die meisten davon sind derzeit bewohnt und können nicht von innen besichtigt werden. In einem der Schiffe, dem sogenannten Pannekoekschip, befindet sich ein Pfannkuchen-Restaurants. Leider bekommen wir spontan keinen Tisch mehr.
Restaurants


Stattdessen landen wir im Restaurant Spinoza, einem heimeligen Restaurant, das sich in einem wunderschönen Gebäude inmitten des historischen Stadtzentrums befindet. Spinoza hat seit über 30 Jahren ein ausgezeichneter Ruf. Hier finden vor allem Vegetarier und Veganer eine gute Auswahl an lokalen Spezialitäten. Weil es draußen noch angenehm mild ist, nehmen wir im gemütlichen Innenhof Platz.




Fries Museum

Wer mehr über Friesland erfahren möchte, der sollte sich das Fries Museum nicht entgehen lassen. Es befindet sich im Zentrum in einem schicken Neubau mit viel Glas und enthält eine große Sammlung an friesischer Kunst, Kunsthandwerk und historischen Objekten. Außerdem zeigt es ständig wechselnde Ausstellungen. Das Fries Museum hat eine lange Geschichte und wurde bereits am 13. April 1881 eröffnet. Seit 2013 ist das Museum in diesem modernen Neubau untergebracht. Den Anstoß für diesen Neubau gab der friesische Architekt Abe Bonnema, der dem Fries Museum nach seinem Tod 2001 rund 18 Millionen Euro hinterließ.

Hafeninfos





Dokkum – Die nördlichste Stadt der Niederlande

Auf dem Weg nach Dokkum passieren wir zum ersten Mal zwei gebührenpflichtige Brücken. Das ist ganz besonderes Erlebnis: Während wir langsam unter der Brücke hindurch fahren, wirft uns der Brückenwärter einen an einer Angel befestigen Holzschuh zu, in den wir passend abgezählt das Brückengeld legen.

Je näher wir ins Zentrum kommen, desto mehr geht uns das Herz auf. Wir fühlen uns wie in einer Märchenwelt. Die Häuser, die Brücken, die Grachten, die Blumen: Alles ist so unglaublich hübsch. Nachdem uns vorher schon die Orte Stavoren, Heeg, Sneek, Grou und Leeuwarden begeistert haben, hätten wir uns nicht vorstellen können, dass es noch schöner geht. Wir werden eines besseren belehrt. Schon von weitem werden wir von zwei typisch niederländischen Windmühlen empfangen.


Dokkum ist eine sehr alte und traditionsreiche Stadt und nach Stavoren die älteste der elf friesischen Städte. Als fünfte Stadt in der Provinz Friesland (nach Stavoren, Harlingen, Leeuwarden und Ijlst) bekam Dokkum im Jahre 1298 die Stadtrechte verliehen.



Geschichte
Besondere Bekanntheit erlangte die Stadt, als Bonifatius, ein angelsächsischer Benediktinermönch zur Missionierung nach Friesland aufbrach und am 5. Juni 754 mit seinen Begleitern am Ufer des Flusses Boorne bei Dokkum ermordet wurde. Sein Tod ist die erste urkundliche Erwähnung von Dokkum und wird als Gründungsjahr der Stadt angesehen. Im Jahr 2004 feierte die Stadt ihr 1250-jähriges Bestehen.

Durch die damalige Lage mit Verbindung zur Nordsee war Dokkum im 8. Jahrhundert ein wichtiger Warenumschlagplatz. Die Boote erreichten über das Dokkumer Grootdiep die Nordsee und segelten bis nach Spanien und zurück.
Rund um die Stadt befindet sich eine sechseckige Festung, die im Auftrag des Prinzen Willem van Oranje erbaut wurde. Sechs vorspringende Verteidigungsanlagen, ein 24 Meter breiter Wassergraben und mehr als fünf Meter hohe Wälle sollten Dokkum vor dem Feind schützen.
Heute kann man hier schön entlang spazieren, die beiden Windmühlen „Zeldenrust“ und „De Hoop“ sowie die vier Eingangstore und die Kanonen aus dem 19. Jahrhundert bewundern und schöne Ausblicke genießen.
Damals wurden um 21.55 Uhr die Glocken geläutet, als Zeichen, dass die Stadttore geschlossen werden. Alle, die sich zu diesem Zeitpunkt noch außerhalb der Stadtmauern befanden, hatten dann noch 5 Minuten Zeit, um in die Stadt zu kommen. Auch heute noch werden in Dokkum um 21.55 Uhr die Glocken geläutet, um diese Tradition in Ehren zu halten.
City


Das malerische Zentrum der rund 12.700 Einwohner zählenden Festungsstadt Dokkum mit aufwändigen Treppengiebeln, Grachten, Brücken und Windmühlen strahlt auch heute noch eine historische Atmosphäre aus.

Die Stadt mit geselligen Cafés, Restaurants und Geschäften in hübschen alten Gebäuden, umgeben von zauberhafter Natur ist auf jeden Fall einen Besuch wert und gehört mit zu den schönsten Orten unserer Reise durch Friesland.


Viele gemütliche Restaurants mit schönen Aussen-Sitzgelegenheiten sowie Restaurant-Schiffe bestimmen das Stadtbild.





Kurz nach unserer Ankunft suchen wir uns erstmal ein nettes Plätzchen direkt am Wasser, trinken etwas und genießen die schöne Atmosphäre und das herrliche Wetter.




Eisbrunnen und Sint-Martinuskerk
Eine der größten Attraktionen des Ortes ist, neben der Festungsanlage und den Windmühlen, der Eisbrunnen. Das Kunstwerk entstand im Rahmen des 11Fountains-Projekts. Als Leeuwarden 2018 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt wurde, sollte für jede der 11 friesischen Städte ein Brunnen gestaltet werden.

Die niederländische Künstlerin Birthe Leemeijer entwarf ihren Eisbrunnen (The Ice Fountain) nach der Vorlage eines Fotos, das im Winter 1963 aufgenommen wurde, als sogar die Nordsee zugefroren war. Dieses Foto zeigte eine Eisskulptur, die durch das zurückweichende Wasser gebildet wurde.


Der so entstandene Brunnen auf dem Marktplatz neben der Grote von Sint-Martinuskerk produziert Eisschichten, abhängig von den Sonnenstunden, Sonnenintensität, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Wind und Niederschlag. Die Energie wird durch Sonnenkollektoren erzeugt. Er symbolisiert die (verlorene) Verbindung zwischen Mensch und Natur, den Klimawandel und das Fehlen der Elfstedentocht.

Die Bäume um den Brunnen sollen im Herbst, wenn sich die Blätter rot färben an das Martyrium des heiligen Bonifatius und seiner Jünger erinnern.
Übrigens wurde der Brunnen Anfang 2019 mit fast einem Jahr Verspätung als Letzter aller 11 Brunnen aufgebaut. Das lag einerseits am Design, aber auch an der Technik und an der Neugestaltung des Marktes.

Hafeninfos

Liegeplätze befinden sich an der Zuidergracht zu Füßen der beiden Windmühlen. Das Sanitärgebäude des dazugehörigen Campingplatzes kann mitbenutzt werden. Waschbecken und Toiletten sind kostenlos, allerdings steht kein Toilettenpapier zur Verfügung. Der Hafenmeister bzw. die Hafenmeisterin kommt abends persönlich zum Kassieren. Müll wird 2x am Tag am Schiff abgeholt.


Zoutkamp – Das ehemalige Tor nach Groningen



Unser nächstes Ziel ist eigentlich Groningen. Aber weil die Etappe von Dokkum nach Groningen für uns zu lang ist, um sie in eins durchzufahren, machen wir in Zoutkamp Zwischenstation und legen im Haven Hunzegat an.



Der familiäre Hafen mit angeschlossenem Campingplatz macht einen gemütlichen Eindruck. Obwohl wir erst abends eintreffen, sind genügend freie Liegeplätze vorhanden. Wir melden uns direkt in dem kleinen Hafengebäude an und zahlen für die Nacht 13€ Inklusive Touristenabgabe. In dem kleinen Laden gibt es eine kleine Auswahl an Camping- und Segelbedarf, diverse Andenken, Snacks und Eis. Außerdem sind auf dem Hafengelände E-Bikes zum Mieten und ein Spielplatz vorhanden. Ein Brötchenservice wird ebenfalls angeboten.


Alles ist sehr freundlich und familiär. Bei der Anmeldung bekommen wir einen kleinen Flyer mit allen wichtigen Infos über den Hafen und den Ort ausgehändigt – ein netter Service. So erfahren wir, dass es hinter dem Deich einen kleinen Schwimmstrand und einen schönen Wanderweg gibt.

Der Ort ist nur etwa einen 15-minütigen Spaziergang vom Hafen entfernt und führt über den Deich mit unzähligen, friedlich grasenden Schafen und an der Schleuse vorbei.

Einst war Zoutkamp das Einfallstor nach Groningen, da die Route über die Lauwerszee für Schiffe die einzige Möglichkeit darstellte, die Stadt Groningen zu erreichen. Bis 1960 hatte Zoutkamp einen großen Fischereihafen, doch als die Lauwerszee eingedeicht wurde, verlor das Dorf seine bedeutende Funktion.



Die beeindruckenden Schleusen und das geschäftige Treiben im alten Binnenhafen erinnern immer noch an Zoutkamps Vergangenheit als traditionelles Fischerdorf, ebenso wie die bunten kleinen Fischerhäuser direkt am Wasser, die sich perfekt als Postkartenmotiv eignen. Auch hier im Binnenhafen gibt es Anlegemöglichkeiten für Sportboote. Heute ist der Ort vor allem wegen der holländischen Krabben bekannt.










Dank seiner Lage in unmittelbarer Nähe zur Nordseee, der endlosen Panoramen und der unberührten Natur hat sich Zoutkamp im Laufe der Jahre zu einem Touristenort entwickelt. Das Dorf hat etwa 1.230 Einwohner und ist ein eher ruhiger Ferienort mit einigen gemütlichen Restaurants und einem kleinen Supermarkt.
Hafeninfos

Garnwerd

Etwa auf halbem Weg zwischen Zoutkamp und Groningen liegt der kleine Ort Garnwerd direkt am Reitdiep, das sich kurvenreich vom Lauwersmeer bis nach Groningen schlängelt und zur Staanden Mastroute gehört. Berufsschifffahrt gibt es hier kaum. Hier oben im Norden wird es immer einsamer. Unterwegs sehen wir nur noch vereinzelt Bauernhöfe, aber umso mehr Schilf, Weiden, Vögel, Kühe und Schafe.

Als nach der Brücke „Klein Garnwerd“ eine Windmühle und das Restaurant Garnwerd aan Zee vor uns auftauchen, sind wir fast schon froh, endlich mal wieder etwas menschliche Zivilisation zu sehen. Das Restaurant mit seiner großen Terrasse direkt am Wasser sieht so einladend aus, dass wir hier erstmal eine Pause einlegen.

Wir finden ein schönes Plätzchen auf gemütlichen Lounge-Möbeln und genießen bei einem Latte Macchiato und einem leckeren Stück Kuchen das herrliche Wetter und den schönen Ausblick auf das Wasser und in die Natur.






Der Name Garnwerd aan Zee (am Meer) klingt verwirrend, denn das Restaurant liegt nicht am Meer. Der Name ist eine Hommage an die Vergangenheit, als das hier fließende Gewässer bis 1877 noch Ebbe und Flut hatte und eine belebte Route für Handels- und Fischereischiffe war.

Gut erholt und frisch gestärkt machen wir uns nun auf den Weg nach Groningen. Dort wollen wir morgen früh unsere Tochter vom Bahnhof abholen, die uns für ein paar Tage auf dem Boot besucht.
Groningen – Es geht nichts über Groningen

„Er gaat niets boven Groningen“ (es geht nichts über Groningen) lautet der offizielle Slogan der Stadt.
Groningen hat gut 233.000 Einwohner und ist eine tolle Stadt voller Studenten, Fahrräder und Hausboote. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Norden der Niederlande erleben wir als pulsierende, vielseitige Stadt mit einem großen Angebot an Kultur und schönen historische Baudenkmälern sowie unzähligen Restaurants, in denen vor allem jungen Menschen draußen sitzen und das Leben genießen.
Neben der super internationalen Studenten-Atmosphäre, die hier herrscht, ist Groningen nach Amsterdam der wohl beste Shopping-Hotspot der Niederlande. Hier sind sowohl alle international bekannten Modeketten zu finden, als auch viele kleine Boutiquen.

Wer wie wir mit dem Boot anreist, muss etwas Zeit mitbringen. Die lange Fahrt durch die Stadt ist mega schön und super interessant, es gibt viel zu gucken. Aber die Kanäle sind sehr eng und stark befahren. Besonders vor den vielen Brücken staut sich der Verkehr und man muss aufpassen, dass man mit den anderen Booten nicht ins Gehege kommt. Hier kommt es manchmal zu Wartezeiten.
In Groningen bieten sich mehrere Möglichkeiten zum Anlegen. Die beliebtesten Liegeplätze befinden sich im Jachthaven Oosterhaven, der mitten in der Innenstadt liegt. Der Hafen ist häufig sehr früh bereits mit Yachten belegt und teilweise sehr eng. Als wir nachmittags dort ankommen heißt es, der Hafen ist voll. Es ist Wochenende und Ferienzeit. Wir sind enttäuscht und fragen, ob es nicht doch noch irgendeine Möglichkeit gibt. Schliesslich findet der Hafenhelfer in einem sehr engen Seitenkanal unter tief herabhängenden Bäumen noch eine schmale Box mit Seitensteg zwischen zwei dicken Motorbooten. Wir haben zunächst Zweifel, dass wir unter den Bäumen durch passen. Mit etwas rangieren klappt es schließlich doch. Das ist der Vorteil, wenn man ein kleines Boot hat.

Wem das zu voll und zu eng ist, der findet mit dem großen Hafen Reitdiep eine gute und komfortable Alternative. Die Stadt kann per Bus besucht werden.
Die Groninger Innenstadt (Binnenstad) wird von einem Grachtenring (Diepenring) umgeben. Das Zentrum besteht aus den beiden belebten Plätzen „Grote Markt“ und „Vismarkt“. Rund um diese beiden Marktplätze laden jede Menge Kneipen und Geschäfte zum Bummeln und Verweilen ein.

Eines der größten Restaurants am Grote Markt ist das legendäre Grand Café Drie Gezusters, das drinnen über mehrere Stockwerke geht, bei dem man aber auch wunderbar draußen sitzen kann. Allerdings ist jeder Platz belegt. Ein paar Schritte weiter ist das Werkman mit seiner schicken Glasfront. Hier wird gerade ein Tisch frei, den wir uns schnell schnappen. Kaum das wir sitzen, fängt es an zu schütten und zu gewittern. Gemütlich ist etwas anderes. Aber wir sitzen unter einem riesigen Schirm und werden wenigstens nicht nass.




Im Eckhaus Vismarkt/Guldenstraat gibt es noch eine weitere bekannte Location, dessen Name mir besonders gut gefällt: Das Cappuvino – eine Coffee- und Wine Bar, die von allen Stockwerken einen tollen Ausblick auf den Vismarkt bietet und zusätzlich eine Dachterasse hat.



Sehenswürdigkeiten
Der Hauptbahnhof
Der Hauptbahnhof ist ein imposantes rotes Backsteingebäude mit tausenden von Fahrräder davor und einer sehenswerten Bahnhofshalle im Jugendstil.

Groningen Museum
Das Groninger Museum ist ein Kunstmuseum, dessen Gebäude von dem Designer Alessandro Mendini in Zusammenarbeit mit den Architekten Michele De Lucchi, Philippe Starck und Coop Himmelbau entworfenen wurde und auf einer Insel im Verbindungskanal der Stadt liegt.
Martinitorena
Der Martiniturm ist der Kirchturm der Martinikerk. Er ist 97 Meter hoch und besitzt verschiedene Aussichtsplattformen, von denen man über die Stadt blicken kann. Der Aufstieg erfolgt über eine steile Wendeltreppe, die bis ganz nach oben führt. Bis dorthin sind es mehrere hundert Treppenstufen.

Groninger Forum
Im November 2019 wurde das Forum Groningen eröffnet. Das 45 Meter hohe super moderne Gebäude ist außen und innen überwältigend. Der Besuch ist ein Muss!
Der Weg vom Erdgeschoss nach oben auf die Aussichtsplattform führt über riesige Rolltreppen. Durch die enormen Glasflächen hat man von überall eine phantastische Aussicht auf die beeindruckende Martinikerk und die weitläufige Stadt.

Auf jedem Stockwerk gibt es bequeme Sitzgelegenheiten und moderne Arbeitsplätze. In dem Gebäude herrscht eine unglaubliche Ruhe, obwohl überall verteilt Leute sitzen, sich ausruhen, lesen oder arbeiten und dabei die unglaubliche Aussicht genießen.
In dem Gebäude, in dem auch die Touristen-Information untergebracht ist, finden Ausstellungen, Veranstaltungen und Talkshows statt. Es gibt eine umfangreiche Bibliothek, das neue niederländische Comic-Museum ist hier untergebracht sowie mehrere Cafés. Besonders schön ist das Café im obersten Stockwerk, wo es auch eine Dachterrasse mit Dachkino gibt und natürlich einen tollen Blick über die Stadt.


Hafeninfos
Die gepflegten Sanitärräume befinden sich direkt neben dem Büro des Hafenmeisters und sind in einem Gebäudekomplex mit Wohnungen und Geschäften untergebracht. Waschmaschine und Trockner sind hier ebenfalls vorhanden. Marken kann man bei der sympathischen Hafennmeisterin kaufen, die abends von Liegeplatz zu Liegeplatz geht und die Hafengebühr kassiert. Bezahlt werden kann in bar oder bequem mit Karte.

Fazit Staande Mastroute
Wenn man genügend Zeit mitbringt, ist die Staande Mastroute mit ihren vielen kleinen Orten, Brücken und Schleusen eine sehr reizvolle Alternative zur Tour über die Nordsee. Über Kanäle, Grachten und Seen geht es durch das platte Land. Breite Schilfgürtel, Wiesen und Weiden säumen die Ufer, darauf grasen friedlich Kühe, Schafe und Esel und überall stehen traumhafte Häuser mit Booten davor. Wenn ich mich entscheiden sollte, wo es am schönsten ist, fällt mir die Entscheidung schwer. Im Grunde sind die Städte mit ihren engen Gassen und Grachten, mit den Blumen, den historischen Kapitänshäusern, den hübschen Windmühlen und den vielen schönen Cafés und Restaurants alle sehr ähnlich und trotzdem ist jede einzelne absolut sehenswert.
